Minigolf-Welt

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Hans III 09.01.2013 11:08

Man mag medientechnisch über die Wortwahl streiten, aber Pascal ist halt ein Junge, der es mal gerne auf seine eigene (unnachahmliche) Art ausdrückt.

Abgesehen davon oder vielleicht gerade deshalb - wer weiss es - ist er auf alle Fälle dank der verschiedenen Zeitungsartikel mit und von MGC Bamberg (dieser war bereits der zweite ganzseitige im FT im zweiten Halbjahr 2012 + diverse kleinere) in der Tat kein Unbekannter mehr in der Stadt. Einige Male haben ihn fremde Leute angesprochen; "Du bist doch der Minigolf-Weltmeister?". Die Wirkung ist jedenfalls da, Minigolf wieder bekannter gemacht und das von einem jungen Kerl.

Bzgl. Bobfahren gebe ich übrigens Walter 110 % recht! Habe schon öfters samstags oder sonntags auf der Couch den gleichen Gedankengang gehabt. Zuletzt am Sonntag, als Machata noch den zweiten Platz im zweiten Lauf geholt hat. Wie er das gemacht hat, konnte ich leider nicht erkennen... Das Finale der Tour de Ski würde nicht mal komplett übertragen.

VPF 09.01.2013 11:51

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 251919)

Für den Minigolfsport bleibt nach meinem Dafürhalten das Bekenntnis zu den eigenen Stärken (Familiensport, Spaß, großes Freizeitvergnügen), um an der Basis Mitglieder hinzuzugewinnen. Der Griff nach den Sternen ist ohne diese Voraussetzung utopisch.

unterschreibe ich sofort !
Aber wenn Psychophaten über den Platz schleichen und ab und an tierische Schreie ausstossen,
ist das kontraproduktiv ! Vielleicht wollte der Pascal Zeller ähnliches damit ausdrücken. ;)

At The Drive-In 09.01.2013 11:54

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 251919)
Es zeigt aber die Einstellung verschiedener Journalisten zum Minigolfsport. Minigolf lässt sich als Sport schwer vermitteln, auch der Presse gegenüber. Und so suchen sich manche Reporter einen eigenen Aufhänger für ihre Story - ohne Rücksicht auf das Ansehen der beschriebenen Sportart. Sicherlich sind Büstenhalter und Slip prima geeignet, lüstern zu berichten, wenn man dann aber als Gast auf eine Minigolfanlage kommt und sieht, wie Männer sich in die Hose greifen, um einen Ball rauszuholen oder wenn Frauen unterm BH rumsuchen, dann wirkt das schon etwas merkwürdig. Dazu kommt, dass Minigolf als Familienspaß angesehen wird und die Leute nicht unbedingt einen Leistungssport vermuten.

Die TV-Programme sind ja momentan Wintersport überflutet. Lasst mich bitte mal ein Beispiel aus den olympischen Sportarten nehmen: Bob fahren! Da ist ein Hightech-Gefährt, dass von BMW oder Audi entwickelt wurde, und 2 oder 4 people stürzen sich dann in den Eiskanal. Was danach passiert, kann eigentlich nur der absolute Experte erkennen, wenn man mal von groben Fahrfehlern absieht. Die Bobs rauschen die Bahn hinunter und irgendwo sieht man dann an der Zeitmessung, dass einer 4 Zehntel vor oder zurückliegt. Nachzuvollziehen ist das nicht. Ist das attraktiv? Zuschauer = Null, wenn man von den Betreuern und Trainern absieht. Der Eiskanal ist nicht einsehbar. Bei allem Respekt vor dem Mut, sich diese Bahn hinunterzustürzen, finde ich Minigolf wesentlich attraktiver. Es passiert mehr auf der Bahn, und wenn die Materialindustrie VW oder Audi hieße, wäre Minigolf längst olympisch. Es fehlt die Lobby. Wenn schon keine Zuschauer kommen, müßte irgendein bedeutender Konzern dahinterstehen, um zu pushen.

Für den Minigolfsport bleibt nach meinem Dafürhalten das Bekenntnis zu den eigenen Stärken (Familiensport, Spaß, großes Freizeitvergnügen), um an der Basis Mitglieder hinzuzugewinnen. Der Griff nach den Sternen ist ohne diese Voraussetzung utopisch.

Was die Medienwirksamkeit von Minigolf angeht, denke ich, das grösste Problem ist einfach, dass die einzelnen Aktionen / Schläge viel zu lange dauern. Welcher Zuschauer hat schon die Geduld, bis zu einer Minute oder sogar länger zu warten, bis der Akteur einen einzigen Schlag ausgeführt hat?

Ich habe das sogar bei mir selbst festgestellt, als ich mal als Zuschauer die EM in Geldrop besucht habe. Eine komplette Runde am Stück zu verfolgen war selbst für mich als "Insider" eine richtig zähe Angelegenheit.

Als Gegensatz finde ich das momentan recht beliebte Darts interessant. Das Spiel an sich ist weniger abwechslungsreich als Minigolf, es geht aber einfach schneller voran, und das obwohl auch höchste Konzentration gefordert ist.

Eine einzelnes 501 Leg ist da schneller durch als eine Minigolf-Startgruppe für eine Bahn braucht :)

Ich meine, wenn Minigolf jemals für Zuschauer interessanter werden soll, sind folgende Dinge zwingend nötig:
- Begrenzung der Schlagzeit auf 20 oder sogar weniger Sekunden.
- Keine langwierigen Wettbewerbe auf Gesamtschlagzahl, sondern kurze und knackige K.O. Matches über eine Runde oder vielleicht sogar noch kürzer. Dabei sollte der Zuschauer von außen immer den Zwischenstand erkennen können. Es muss ja nicht unbedingt so sein, dass ein Spieler nach einem verlorenen K.O. Match gleich draußen ist, man könnte ja auch Gruppenspiele "jeden gegen jeden" im K.O. Modus durchführen.

Gruss, Simon

wate 09.01.2013 12:31

Hi Simon,

wir können nun hier nicht unseren eingefahrenen Sport mit einem Schlag revolutionieren. Deine Ansätze sind absolut weiterführend, aber bis solch ein Umdenken bei den langwierigen Prozessen in den Verbänden greift, ist wertvolle Zeit verloren. Du hast das Beispiel Darts genannt, wobei ich bei dieser Sportart immer das Gefühl habe, dass eine Menge Alkohol im Spiel ist. Übrigens auch bei den Zuschauern. Und die kommen zu tausenden in die Hallen und veranstalten ein Mordsgetöse. "Onehundert eighty" .... :D Bei diesem Lärm würden unsere Bundesligaspieler entrüstet in die Runde schauen, dabei ist die Konzentration beim Dartspiel genauso wichtig. Komisch - die kriegen das gebacken, wir nicht. Minigolfer spielen auf Beton, Eternit und Filz, aber vielleicht sind wir ja mit unserem Sport auf dem Holzweg. ;)

At The Drive-In 09.01.2013 13:20

Klar, ich gehe natürlich nicht davon aus, dass sich sowas schnell ändern lässt. Aber langfristig sollte es in diese Richtung gehen.

Das K.O. System ist ja nun schon im Kommen, was ich persönlich gut finde.

Als nächstes müssen wir lernen, schneller zu spielen :)

Das finde ich beim Darts gerade interessant. Die Leute spielen (aus Minigolfer Perspektive) sauschnell, und lassen sich auch nicht von dem Radau in der Halle irritieren.

Kommt vielleicht daher, dass Darts aus den Pubs stammt...

Würde Phil Taylor für jeden Pfeil 60 oder auch nur 30 Sekunden brauchen, würde kein Mensch Darts schauen.

Gruss, Simon

EllenSuhrbier 09.01.2013 13:21

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 251926)
.... Minigolfer spielen auf Beton, Eternit und Filz, aber vielleicht sind wir ja mit unserem Sport auf dem Holzweg. ;)

... also vllt. ja doch ein kranker Sport ba1:-)

wate 09.01.2013 14:02

Zitat:

Zitat von At The Drive-In (Beitrag 251928)
Klar, ich gehe natürlich nicht davon aus, dass sich sowas schnell ändern lässt. Aber langfristig sollte es in diese Richtung gehen.

Das K.O. System ist ja nun schon im Kommen, was ich persönlich gut finde.

Als nächstes müssen wir lernen, schneller zu spielen :)

Das finde ich beim Darts gerade interessant. Die Leute spielen (aus Minigolfer Perspektive) sauschnell, und lassen sich auch nicht von dem Radau in der Halle irritieren.

Kommt vielleicht daher, dass Darts aus den Pubs stammt...

Würde Phil Taylor für jeden Pfeil 60 oder auch nur 30 Sekunden brauchen, würde kein Mensch Darts schauen.

Gruss, Simon

Das Problem, und die "Alten" mögen mir nun verzeihen, besteht darin, dass Minigolf ein Senioren lastiger Sport geworden ist. Und die älteren Semester wollen nicht wirklich tiefgreifende Veränderungen, sondern wollen ihren Stiefel so beibehalten, wie sie es seit Jahr(zehnt)en gewohnt sind. Ich befürchte einfach einmal, dass es aus diesem Grunde sehr schwer sein wird, etwas zu ändern. Warten, bis die alten ausgestorben und die Jungen nachgekommen sind, funktioniert ebenfalls nicht, denn es kommen zu wenig Junge nach.

Wir reden hier von einem gesellschaftspolitischem Problem, und der einzige Vorwurf, den ich den ehrenamtlich tätigen Verbandsfunktionären mache, ist, nicht rechtzeitig auf die neuen Bedürfnisse junger Menschen reagiert zu haben. Nischensportarten, wie Minigolf, bleiben in ihrer Nische, wenn sie sich den veränderten Bedürfnissen nicht anpassen (Anpassung nicht um jeden Preis selbstverständlich). Solange mehr Mitglieder sterben als neue hinzukommen, ist das Ende der Fahnenstange irgendwann erreicht.

Wege aus dem Schlamassel gibt es nur, wenn wir viele Mitglieder wie Willi Hettrich oder Heiner Sprengkamp hätten. Was Heiner z.B. im Öffentlichkeits- und Schulbereich leistet, ist einzigartig, wobei Heiner den Vorteil hat, dass er in seiner Region mehr anschieben kann, als z.B. in den alten Bundesländern, wo so vieles schon probiert und getan wurde. Ich könnte auch den Verein MGC Mainz nennen, der seit Jahrzehnten beweist, dass Spitzensport möglich ist, ohne den Breitensport zu vernachlässigen. Leider sind diese Beispiele die Ausnahme, aber man sieht, was möglich ist, wenn man seinen Sport liebt und über den Tellerrand hinausschaut.

opc 09.01.2013 14:32

ko system
 
ko system ist so wie es zur zeit ausgetragen wird nicht gut, eine runde ist zu wenig um aussagekraft zu haben , wer wirklich besser ist. siehe letztes turnier in mannheim .

dann musst du schon eine ko runde über mehrere "runden" spielen, ist beim dart ja auch so ( mehrere legs über mehrere Sätze ) .


aber, ob ihr es glaubt oder nicht, einer der großen sportsender ist dem thema minigolf gar nicht so abgeneigt.

At The Drive-In 09.01.2013 14:41

Das sehe ich anders. Ich fände kürzere 1-gegen-1 Duelle (über 9 oder sogar nur 6 Bahnen) durchaus reizvoll. Da käme man dann sehr schnell immer wieder zu (Zwischen-)ergebnissen.

Ich fände es durchaus positiv, wenn sich dann mal ein Außenseiter auf der kurzen Distanz gegen den Topfavoriten durchsetzen kann.

Es muss dann natürlich pro Spieler mehr Duelle geben (--> Gruppenspiele), so dass eine einzelne Niederlage nicht so stark ins Gewicht fällt, wie beim einfachen K.O. System.

Bei diesem Modus würden sich am Ende wohl trotzdem meistens die Top-Cracks durchsetzen, da sie durchweg auf hohem Niveau spielen können und daher die meisten Duelle gewinnen.

Gruss, Simon

Breminho 09.01.2013 15:03

ich weiss übrigens nicht was schlimmer ist, sich einen ball aus der socke zu holen oder sich als torwart in die handschuhe zu rotzen.
auch schön ist immer dieses kopfpornokino, wenn man mit geschlossenen augen damentennis hört. die können alle als synchronstöhnerinnen auftreten.

das problem liegt nicht an socken oder bhs, sondern an der wenigen medialen präsenz. es gibt noch so viele vereine, die noch nicht einmal eine hp haben, geschweige denn jemanden der mit der örtlichen oresse zusammen arbeiten möchte.
manchmal habe ich den eindruck wir golfer wollen nur im kleinen bleiben. immer lustig, wenn mal publikum da ist, wie die alteingesessenen golfer sich über jedes wort des publikums aufregen. oder wie schlimm das ist , wenn viele kassenspieler auf der anlage sind, dann kann man ja gar nicht mehr tarinieren.

mfg
bernd


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