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MAXX 11.11.2007 18:01

Zitat:

Zitat von Struppi (Beitrag 47225)
Ich werde mich hüten zu jammern, ich mache meine Arbeit gerne und ich weiß nur zu gut wenn man von Harzt4 leben muß, wenn Dein Gehalt gnadenlos angerechnet wird. Das ist gewiß alles kein Zuckerschlecken. ;)

sach ich doch! ;) Und deswegen brauchen wir auch nicht noch zusätzlich 'n paar Lokführer denen das Verdiente nicht mehr reicht um ihre Familien durchzbringen, und die deshalb auch auf die sog. "Lohnersatzleistungen" (sehr sinniges Wort, gelle! ) angewiesen sind.
Und wenn sich die GDL'er -zumindest teileise- mit ihrer Hartnäckigkeit durchsetzen, kann das positive Signalwirkung auch auf die AN-Vertretunger/Tarifpartner anderer Branchen und Berufe (z.B. im Einzelhandel) haben.
Ich schätze mal, wenn die ihren eigenständigen TV -der ja eigentlich der wirkliche "Knackpunkt" ist- durchkriegen, sind sie sogar mit ner Lohnerhöhung die weit unter 10% liegt zufrieden.

Crunchy Frog 14.11.2007 11:18

Zitat:

Zitat von cebolon (Beitrag 47215)
...nur gut, dass bald Weihnachten ist, die Deutschen gelten ja als sehr spendenfreudig.

Na ja, cebolon, darf ich dich dann mal auf folgendes aufmerksam machen ?
Hamburger Sparkasse (BLZ 200 505 50)
Kontonr. 1230 122 226
(<--*bitte anklick* :D:rolleyes: ;) )

Mit einer Spende könntest du mir so richtig weh tun...---

@Struppi

Zitat:

Zitat von Struppi (Beitrag 47225)
Ich werde mich hüten zu jammern, ich mache meine Arbeit gerne und ich weiß nur zu gut wenn man von Harzt4 leben muß, wenn Dein Gehalt gnadenlos angerechnet wird. Das ist gewiß alles kein Zuckerschlecken. ;)

Ich vermag deine (Existenz-)Ängste erahnen - mir geht es ähnlich.
Zum ersten Mal habe ich mir darüber Gedanken gemacht, als Anfang der 80`iger Jahre bekannt wurde, dass polnische Hilfsarbeiter für 4 DM Stundenlohn (= 2 €uro ) im Duisburger Hafen arbeiten.
Ende der 80´iger Jahre kam dann die Wiedervereinigung - ein an und für sich freudiges Ereignis. Aber zur gleichen Zeit stagnierte die westliche (...nicht nur deutsche...) Wirtschaft; die Erweiterung der EU wurde vorangetrieben und ganz Deutschland musste die "ehemaligen Siegermächte" ordentlich schmieren, damit sie den Einheitsbestrebungen zustimmten.

Wirtschaftliche Rezession; Reparationsschulden; Einwanderungsschwemme und Zahlmeister der EU - ich finde das haben wir insgesammt trotzdem ganz ordentlich über die Bühne bekommen - oder ?
Den Ostdeutschen wurde versprochen das ihre Löhne mit der Zeit den westdeutschen Löhnen "angeglichen" werden. Mahner haben schon derzeit darauf aufmerksam gemacht, dass eine solche Angleichung nicht unbedingt mit einem "Verdienst-Plus" der Ostdeutschen gleichzusetzen ist ? Der westdeutsche Arbeiter und Angestellte hat seid etwa zwanzig Jahren (trotz Inflation) keine Lohnerhöhung mehr bekommen. Es wurden zugunsten der Wirtschaft Feiertage gestrichen (..."um Arbeitsplätze zu sichern"...); die Gewerkschaften beschränkten sich (...bis heute...) auf sporadische Streiks um ihre eigene Existenzberechtigung aufrecht zu erhalten. Sämtliche Flächentarifverträge wurden unterminiert oder gar ausser Kraft gesetzt - Arbeitsplätze hat das aber nachweislich nicht geschaffen ?

Und nun kommt ein mir völlig unerklärliches Phänomen dazu: die Globalisierung der Wirtschaft !
<GEIZ IST BILLIG> - die Deutschen kauften & kaufen wie blöd Billigprodukte aus Fernost, obwohl der Dümmste der Dummen sich ausrechen kann, was das für die heimische Wirtschaft bedeutet ?
Finanzkräftige chinesische Firmen kaufen massenhaft deutsche innovative Firmen auf, um mit dem Markenlogo und dem deutschen "Know-How" riesige Gewinne abzuscheffeln. Die Chinesen zahlen gut - was scherrt es dann einem deutschen Manager wenn nebenbei mal 50.000 Arbeitsplätze vernichtet werden ? Hauptsache die Anleger sind zufrieden und die Provision liegt in einem siebenstelligen €uro Bereich.
Erwähnte ich eigentlich schon, dass Deutschland EXPORTWELTMEISTER (!!!) ist :confused:

Und nun "wagen" die Lokführer als erste den Aufstand ! Anstatt sich zu solidarisieren (...bye the way: der Grossteil der Pendler im Hamburger Verkehrsverbund unterstützen den Lokführerstreik !) versuchen hierzulande einige politische Kräfte die 30%ige Lohnforderung als "übertrieben und überheblich" darzustellen, um somit die Arbeiter und Angestellten gegenseitig aufzusticheln.
Ich behaupte nach wie vor, dass es den Lokführern überhaupt nicht um eine 30%ige Lohnerhöhung geht - die wollen einen eigenen Tarifvertrag, um künftig nicht auf die verlogenen Tarifgespräche der gleichgeschalteten Gewerkschaften angewiesen zu sein.

Dieses Ansinnen unterstütze ich. Ich selbst arbeite an drei von vier Wochenenden im Monat (= 6-Tage-Woche).
Ich darf (!) nicht streiken - lediglich in meiner Freizeit demonstrieren. Die Lokführer machen mir Hoffnung...

Raila 15.11.2007 14:42

ich finds einfach nur gut das sich endlich mal eine Gewerkschaft wieder was zutraut.
Die Zeit des Kuschens vor den Großkonzernen wird hoffentlich langsam mal zu Ende gehen.
Jahrzehnte lang hat man sich doch keine Gewerkschaft mehr zugetraut um und für ihre Arbeitnehmer einzustehen.

Wenn ich dagegen die Großgewerkschaft Verdi beim Einzelhandel sehe........da steigen der Reihe nach die "Großen" aus den Tarifverträgen aus und verarschen ihre Angestellte mit Auslagerungen in Servicegesellschaften. (Metro und Co lassen schön grüßen) Mal sehen wann hier das Faß zu überlaufen kommt.

Der große Knall kommt erst noch :eek:

wate 15.11.2007 15:39

Heute hat die Arbeitgeberseite die "GDL" auf 5 Millionen Euro Schadenersatz verklagt.

Raila 15.11.2007 16:59

Gute Bedingungen für einen friedlichen Ausgang des Arbeitskampfesba1:-)

MAXX 15.11.2007 20:46

och naja, bis so eine Klage zur Verhandlung kommt (über deren Rechtmäßigkeit ja noch nicht mal entschieden ist) ist die Bahn pleite, wenn der Mehdorn so weitermacht.
Dieser Klage kann die GDL in aller Gelassenheit entgegen sehen; zeigt aber sehr anschaulich, was für ne miese Gesinnung der Knabe und seine Mitstreiter haben.
Heute hat ihm ja der Vorstand schon das Vertrauen ausgesprochen; das heisst nach branchenüblicher Lesart: der machts nicht mehr lange. :D :D :D

wate 15.11.2007 21:28

Abwarten. Ich hab vorhin in einer Nachrichtensendung Szenen vom Hamburger Hauptbahnhof gesehen. Die Wut der Leute richtete sich dort jedenfalls gegen die Streikenden. Es gibt also, wie Du siehst, nach beiden Seiten hin Unverständnis. Nicht jeder versteht, daß Leute streiken, obwohl sie mehr verdienen als manche andere.

cebolon 15.11.2007 22:15

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 47597)
Nicht jeder versteht, daß Leute streiken, obwohl sie mehr verdienen als manche andere.

Was oder wer dient denn da als Maßstab ?

MAXX 15.11.2007 23:45

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 47597)
Ich hab vorhin in einer Nachrichtensendung Szenen vom Hamburger Hauptbahnhof gesehen. Die Wut der Leute richtete sich dort jedenfalls gegen die Streikenden.

Logisch!
1. die sind vor Ort, und greif- bzw. sichtbar. Die"Gegenseite" trommelt nur vor Kameras.
2. eine Frage der Fragestellung und des Kontextes
3. eine Frage des Zusammenschnitts.
Derartige Bericherstattungen sind schlicht ein Muster ohne jeglichen Wert.
Vergiß es einfach.
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Aber ich mutmaße mal, dass das ganze Spektakel in spätestens 10 bis 14 Tagen sowieso rum ist.

Raila 16.11.2007 13:48

@Wate du als Pressemann müsstest doch am besten wissen wie man die Fragen stellt um bestimmte Antworten zu bekommen. Die Presse kann das so oder so bügeln - ganz nach Belieben. Und da die DB nun mal Großkunde bei den diversen Medien ist ,können, dürfen die in Berichterstattung nicht neutral sein


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