Damit sei jetzt zwangsweise schöngeredet, dass so einiges, was jetzt rund um die WM passiert ist, nicht wirklich für den Frauenfußball an sich hilfreich war (teilweise unattraktive Spiele, fragwürdige Schiedsrichterleistungen, unbefriedigendes Abschneiden des deutschen Teams). All dies hatten wir aber bei den Männer-WMs auch oft genug durch.
Sicher hat man sich hier (vermutlich auch zu sehr) darum bemüht, aus der WM ein (Groß-) Ereignis zu machen, dass es so niemals sein konnte und vermutlich auch gar nicht wollte und gerade bzgl. des deutschen Teams wurden Erwartungen geschürt, die letztlich kontraproduktiv waren (ohne das als alleiniges Alibi heranziehen zu können). Immerhin, man darf feststellen, dass die Leistungsunterschiede nicht mehr so groß wie früher sind (was ja seinerzeit zum Belächeln von Kantersiegen geführt hat), was aber auch der Erwartungshaltung entgegengelaufen ist.
Letztlich wird diese WM die Lager noch mehr teilen als zuvor. Die Gegner des Frauenfußballs werden die Sache mehr belächeln und verunglimpfen als zuvor (bspw. mit dem Handspiel hat man dieser Zielgruppe ja auch geradewegs - buchstäblich - in die Hände gespielt). Die Chance für eine deutlich breitere Akzeptanz hat man, wenn es diese überhaupt jemals gegeben hat, - spätestens durch das unspektakuläre Ausscheiden - vertan. Man hat hoch gepokert (geplante TV-Übertragungen zur Prime Time entsprechend des geplanten deutschen Wegs zum Finale, markige Werbesprüche á la "dritte Plätze sind was für Männer" etc.) und was wirklich Nachhaltiges betrifft vermutlich deutlich verloren, erntet jetzt eher Hohn und Spott. Da werden auch die guten Zuschauerzahlen bislang nicht wirklich helfen können.
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