Thema: WM 2014
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Alt 05.07.2014, 00:12
lessi lessi ist offline
 
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@ wate

ist da eine fussball wm oder ein sängerwettstreit.
wenn mir einer das mikro unter die nase hält und ich mich selber nicht
für einen begnadeten sänger halte, dann halte ich die klappe bevor ich anderen
mir meinen misstönen auf den keks gehe.
genauso würde ich es halten , wenn ich nicht textsicher bin.

ich finde es toll wenn die brasilianer steil gehen bei ihrer nationalhymne und
daran spass haben und die spieler zu tränen gerührt sind.

andersrum ist es mir herzlich egal ob herr schweinsteiger, podolski, klose oder özil die
hymne singt oder nicht.
das muss jeder für sich entscheiden , wie er meint deutschland repräsentieren zu müssen.

gerade bei fussballübertragungen, speziell bei nachbetrachtungen, wünschte ich mir
manchmal, dass ich nicht von manchen deutschen mit fahne repräsentiert worden wäre.
so ein land kann sich nämlich nicht wehren.

also solange özil, schweinsteiger ...etc. ...nicht anfangen deutsche fahnen anzustecken,
oder im nationaldress in die hotellobby pinkeln ist doch alles gut.
als ob wir keine anderen probleme haben als das mitsingen der hymne.
der nächste fühlt sich in seiner deutschen ehre gekränkt, weil herr khedira die haare offen trägt
und ein anderer einen ohrring, herr höwedes nicht lächelt beim enilaufen, dafür herr müller
das ganze offensichtlich nicht ernst nimmt, weil er lächelt beim einlaufen.

über was man sich alles aufregen kann ist schon klasse

nebenbei schöne geschichte aus dem radio:
vor dem vorrundenspiel gegen ghana beobachtete ein radiojournalist eine deutsche
fangruppe, in der versucht wurde eine überzählige eintrittskarte an den mann zu bringen.
es war der nominalpreis aufgerufen.
ein kleiner brasilianischer junge sass vor seinem ziemlich ärmlichen haus neben dem stadion
und beobachtete aufmerksam das fantreiben vor dem benachbarten stadion und wurde nach
einer zeit auch von der fangruppe bemerkt.
man beriet sich kurz und ging dann zu dem jungen und drückte ihm die karte in die hand .
als der junge begriff , dass er diese karte haben sollte, lief er jubelnd zu seiner mama, die ihn
sofort in die sonntagskluft kleidete und ein brasileintrikot überstriff.
der ca. 10jährige junge ging dann an der hand des spenders inmitten der deutschen fangruppe
ins stadion, sah sich das spiel an in dem stadion direkt neben seinem elternhaus, das er seit
dem umbau nicht mehr betreten konnte weil die entrittskarten für seine familie zu teuer geworden
waren und wurde von der fangruppe heil und unversehrt und restlos begeistert wieder zu hause abgeliefert.
durch so eine aktion fühle ich mich deutlich mehr vertreten als durch mitsingende fussballer.
die aktion wäre nie öffentlich geworden , wenn der radioreporter nicht zufällig karten für den
gleichen block gehabt hätte und das ganze zufällig mitgekriegt hätte.
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