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Alt 28.12.2007, 12:24
bärliner bärliner ist offline
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Zitat:
Zitat von DiStefano Beitrag anzeigen
Nachdem sich hier eine rege Diskussion entwickelt hat, wollte ich nun nochmal im Hinblick darauf fragen, dass nächste Woche die ersten Welcome-Cup-Turniere unter den neuen S11-Spielregeln anstehen, welche Interpretationen ihr für richtig und welche ihr für falsch haltet, damit die Schiedsrichter nächste Woche ihren Job machen können:

- es ist nach wie vor nicht erlaubt, vor und während des Turnieres irgendwelche Markierungen (veränderlich oder unveränderlich) anzubringen. Verstöße dagegen sind zunächst mit V + 2 zu ahnden

- es ist zulässig, Glas-, Metall und Steinbälle an Bahnen einzusetzen. Damit verbundene Geräuschbelästigungen und eventuell Sachbeschädigungen sind hinzunehmen.

- einen Ball einzusetzen, der höher springt als erlaubt, ist zunächst mit V + 2 zu ahnden

- es ist weiterhin zulässig, einem anderen Spieler Schatten zu geben. Dies stellt keine Zielhilfe im Sinne von S11 dar

- beim Mittelhügel gelten weiterhin die alten Ablegeregeln, da die neuen Abteilungsbestimmungen noch nicht offiziell sind

- persönliches Windabschirmen ist unzulässig und ist zunächst mit V + 2 zu ahnden

- nur Schiedsgerichtsmitglieder dürfen stationäre Windabschirmungen verändern. Tut dies ein Spieler selbst, ist dies zunächst mit V + 2 zu ahnden

- die Korrektur falscher Eintragungen im Spielprotokoll ist möglich, bis das Rundenergebnis durch den Spieler und den Protokollführer abgezeichnet wurde

- bei einer Unterbrechung ist die Lage eines im Spiel befindlichen Balles regelgerecht zu markieren (mit einem Klebering, einer Münze o. ä.). Beim nachfolgenden Bahnputzen ist vom "Reinigungspersonal" sowie von der Spielgruppe strikt darauf zu achten, dass die Markierung in ihrer ursprünglichen Lage verbleibt. Ein etwaiges "Freiputzen" des Balles ist mit V + 2 für den betreffenden Spieler zu ahnden. Zusätzlich muss vom richtigen Liegepunkt weitergespielt werden

- ein männlicher Teilnehmer darf außer in seiner Kategorie nur in der AK-Herren, eine weibliche Teilnehmerin außer in ihrer Kategorie nur in der AK-Damen mitspielen


Im Idealfall sollte sich für die Beurteilung dieser Regelinterpretationen ein ausgewiesener Fachmann (vielleicht sogar mit Verbandskompetenz?) zu Wort melden.

Vielen Dank im Voraus
S. Weißer
Inhaber der Schiedsrichter-Lizenz
Dann mal hier die Antworten:
1. Richtig
2. Richtig, aber das war schon bisher so, warum also dieser tendenziöse Zusatz? Die Zeiten, als Glas und Stein verboten waren, sind doch schon lange vorbei.
3. Falsch, wenn der Ball ordnungsgemäß lizenziert ist (und sich im Originalzustand befindet), kommt es nicht darauf an, wo hoch er beim Turnier tatsächlich springt. Übrigens hat sich hier auch nichts geändert, denn die Maße usw. für Bälle sind die alten.
4. Richtig. Von einem Schattengeber, den ich selbst darum bitte, werde ich mich als Spieler wohl kaum gestört fühlen (denn das ist der zweite Aspekt neben der Zielhilfe).
5. Falsch, die Normungsbestimmungen treten am 1.1. in Kraft
6. Im Prinzip richtig, aber der falsche Ansatz im Hinblick auf die Strafe. Denn jeder Spieler (und erst recht jeder Schiedsrichter) ist verpflichtet, einen Spieler hinzuweisen, wenn er sich regelwidrig verhalten möchte. Oder wartest Du erst ab, bis sich der Spieler hingelegt hat und der Schlag ausgeführt wurde, damit Du endlich mal eine ordentliche Strafe verhängen kannst?
7. Auch das im Prinzip richtig, mit der gleichen Einschränkung wie unter 6.
8. Richtig
9. Richtig, aber übrigens auch nichts Neues, denn sofortige Unterbrechungen gab es schon nach bisherigem Recht.
10. Richtig, aber er/sie muss das schon bei der Meldung zum Turnier bekannt geben, in welcher Kategorie gestartet werden soll. Ein kurzfristiges Umentscheiden auf Zuruf (und nach Studieren der Startliste...) ist nicht möglich.

Mich stört so ein bisschen Deine Auffassung zur Aufgabe eines Schiedsrichters, die da immer durchklingt. Für mich ist ein Schiedsrichter ein Spielleiter und kein Strafrichter. Er hat die Aufgabe, das Spiel so zu leiten, dass es fair und regelkonform abläuft, und das geht vor allem durch stetige Präsenz auf der Anlage, durch persönliche Ansprache der Spieler und durch rechtzeitiges Eingreifen (agieren und nicht nur reagieren). Die Verhängung von Strafen ist nur der nächste Schritt, wenn es trotzdem zu Verstößen kommt.

Geändert von bärliner (28.12.2007 um 12:29 Uhr).
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