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Zitat von andee
"Das Volk" vielleicht nicht (ich glaube, ein afghanisches Bäuerlein weiß gar nicht, wie das geht  ) - wenn man den Berichten von Hilfsorganisationen vor Ort glauben darf (ich tue das zumindest zum große Teil), ist "das Volk" jedoch heilfroh über die humanitäre Hilfe der Deutschen im Norden des Landes!
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klar ist das richtig. Nur:
1. ist eine strikte Trennung von humanitärer Hilfe und militärischer Präsenz eben leider nicht gegeben, was
2. dazu führt, das das von den Taliban als willkommener Grund für Angriffe (sowohl im Lande als auch hier) ausgelegt bzw. absichtlich falsch interpretiert wird.
Wenn dein afghanisches Bergbäuerlein einen Tornado über seinem Kopf langdüsen sieht, ist es ein Leichtes ihm einzureden, dass das die bösen westlichen Imperialisten sind.
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... gerade der vergleichsweise gute Ruf der Deutschen in der Nordregion biete die effektivste Unterstützung durch die Zivilbevölkerung (Zitat sinngemäß: "Die würden sich in einer Attentatssituation eher vor uns werfen als die Taliban zu unterstützen!").
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ja, das mag für dort und regional-vereinzelt ja auch durchaus zutreffend sein. Ich bezweifle allerdings, ob das wirklich immer und überall so gesehen wird. Und insbesondere von hier in Europa ansässigen Extremisten.
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Was anderes wäre es natürlich, wenn sich der Einsatz des deutschen Militärs demnächst auch auf kriegerische Handlungen erweitern würde - und wenn im Herbst über ein neues Mandat im Süden "nachgedacht" wird, na dann gute Nacht.....
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ich befürchte, da wird nicht nur drüber nachgedacht, sondern bereits hinter verschlossenen Türen verhandelt. Es muß vermutlich nur noch ein Weg gefunden werden, dass dem Volk zu "verkaufen".
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Ich sehe da eher ein ganz gewaltiges, unbewältigtes Attentats-Trauma bei Schäuble. So jemanden auf die innere Sicherheit eines Landes loszulassen, ist in meinen Augen wie einen Kleptomanen eine Nacht in ein Kaufhaus einzusperren (um mal einen harmlosen Vergleich zu bemühen, mir wäre ja eher nach stärkerem Tobak....)
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das sehe ich auch so, wobei auch nicht verschwiegen werden sollte, dass das unter Schily schon angefangen hat.
Grundsätzlich; was ich meinte mit "das Volk hat uns nicht gerufen" ist:
ich bin ein Gegner von Zwangsdemokratisierung, weil das für mich ein Widerspruch in sich ist.
Ich finde ein Volk bzw. die unterdrückten, gequälten, ausgebeuteten Angehörigen eines Volkes müssen sich selbst gegen die Quäler, Unterdrücker, Ausbeuter auflehnen. Erst dann kann es zu dauerhaft wirksamen Verbesserungen der Situation kommen. Von aussen aufgedrückte Maßnahmen, und dann eventuell noch mit militärischem Einsatz (Drohung), sind vermutlich immer zum Scheitern verurteilt. (siehe Irak)
Mir ist auch klar, dass das erstmal nach "Alleinlassen" aussieht; ist es aber nicht. Es ist die Chance sich selbst der eigenen Situation bewusst zu werden und etwas dagegen zu unternehmen. Denn in so ein Land
nicht einzufallen bedeutet ja nicht, es nicht zu beobachten bzw. nicht wirtschaftlich und politisch zu isolieren; und gegebenenfalls zu sanktionieren.
Dann kommt immer das Argument."Ja, aber darunter leidet doch die Zivilbevölkerung". Mein Antwort:"Richtig! Und je höher der Leidensdruck, umso bereitwilliger und eher wird sich gewehrt."
Klingt vielleicht hart, scheint mir aber auf lange Sicht vielversprechender.
Unsere hiesigen "Demokratien" brauchten bis zum aktuellen (immernoch sehr zweifelhaften) Stand viel Jahrhunderte; wieviel Arroganz steckt eigentlich dahinter, wenn wir annehmen, wir könnten das mal ratzfatz in ein paar Jahren woanders hin "importieren". (natürlich gegen Bodenschätze und "neue" Märkte)
[wow, jetzt sind wie aber scheinbar weit vom Strangthema]