Einzelnen Beitrag anzeigen
  #11  
Alt 29.07.2014, 09:58
Benutzerbild von wate
wate wate ist offline
Mensch
 
Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.079
Standard

Ich würde das so nicht sagen, Ellen.

Fußball ist ein Sport, der die Gefühle der Menschen bedient. Die Identifikation mit "seinem" Verein lenkt vom oft gruseligen Alltag ab. Dort kann sich der Fan freuen, wenn er sonst nichts zu lachen hat, dort kann er auf den Schiri schimpfen, wenn er sonst nur selbst gepiesackt wird. Fußball bedient auch die primitiven Gefühle eines Menschen, und insofern nähere ich mich dann doch Deiner Äußerung an. Gewaltbereitschaft, Schadenfreude, Haß. Das Wort Leidenschaft wird meist falsch verstanden. Die Freude, wenn der gegnerische Spielmacher vom Platz getreten wird, die Schmähgesänge ("Schiri, wir wissen wo Dein Auto steht"). Was wohl der 8jährige Sohn des Schiris davon hält, wenn er möglicherweise als Zuschauer sowas miterleben muß?

Fußballer selbst sind nicht alle dumm. Oft sind es allerdings Schulabbrecher, die die Bildung der Profikarriere opfern. Es gibt im Tennissport 2 Beispiele, wie sowas gut- oder schieflaufen kann. Boris Becker und Michael Stich. Boris bricht die Schule ab, wird Profi, gewinnt mit 17 Wimbledon, erlangt Weltruhm und erleidet in vielerlei Hinsicht dann Schiffbruch. Michael Stich baut erst sein Abitur, steigt relativ spät in die Szene ein, gewinnt ebenfalls Wimbledon und steht mit beiden Füßen menschlich und geschäftlich voll im Leben.
Mit Zitat antworten