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Alt 11.08.2008, 18:01
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Lenny Lenny ist offline
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Zitat von vivandy Beitrag anzeigen
Ich bleibe dabei, es ist derzeit eine Sportart für Freaks.
Für normale Berufstätige mit einem Partner der nichts mit Minigolf am Hut hat (von Kindern ganz zu schweigen) ist diese Sportart nicht ausübbar.
Ein am Sonntag um 8 Uhr beginnender Wettkampf ist für mich genauso nicht nachvollziehbar.

Die Reaktion auf diesen Kommentar kenne ich schon:
Was willst Du ändern ohne die Aktiven zu vergraulen ?
Meine Antwort: Nichts, ich höre mit Minigolf auf.

Ich weiß auch, dass dies keinen wirklich interessiert, denn die die es derzeit spielen, sind ja zufrieden. Die negativen Kommentare auf interessante Ideen eines Walter Teupe im Forum sprechen eine eindeutige Sprache.

Es ist schade, dass wir es nie erfahren werden, ob diese Ideen nicht tatsächlich der richtige Weg gewesen wären, denn mein Tipp ist, dass Walter in spätestens 1-2 Jahren feststellt, dass sein Idealismus zu soviel Naivität geführt hat, wie sich der IOC-Präsident Rogge gar nicht hätte ausmalen können. Die Naivität zu glauben, 10.000 zufriedene Minigolfer, davon zu überzeugen, dass man etwas ändern muss, um nicht in 10 Jahren mit 6.000 Minigolfern dazustehen. Kurzum, er wird aufgeben und auf 4 Jahre Geduldspiel der kleinen Schritte, die am Ende keine waren, zurückblicken.

Ich werde mich sicher irgendwann wieder blicken lassen, diesmal habe ich mir 10 Jahre Abstinenz vorgenommen. Mein Tipp für 2018: 6.000 Mitglieder.

Ich wünsche Euch natürlich trotzdem weiterhin alles Gute und viel Spaß!
Das mein ich jetzt nicht zynisch, es ist ja schon irgendwo eine nette große Familie.
Mit deiner Einschätzung der Sportart für Freaks hast du vermutlich recht. Aber ist das letztlich nicht in vielen Sportarten so? Muß man nicht ein wenig "freakig" sein, um mit Herz und Seele einer Sportart verschrieben zu sein?

Ich weiß aber nicht wirklich, wieso du die Diskussionskultur in Frage stellst. Es muß einfach erlaubt sein, Vorschläge, die aufgestellt werden, auch von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Sonst stellen wir uns - um bei deinen Olympia-Vergleichen zu bleiben - auf chinesisches Niveau, sozusagen was Meinungsfreiheit angeht.

Wir sind eine Sportart, bei der die Spitze und die Breite sehr dicht beieinander liegen. Ich glaube das ist das grundsätzlich von dir angesprochene Problem. Bei Veranstaltungen wie der WDM (auch wenn ich mich mit den Regularien da nicht völlig auskenne, wenn ich falsch liege, möge man mich bitte korrigieren) treten ambitionierte Kaderspieler und der von dir beschriebene Familienmensch im selben Turnier an. Ähnliches findest du in nur wenigen anderen Sportarten. Wer Minigolf eher als Freizeitvergnügen betreiben möchte (ich übrigens auch), darf aber nicht fordern, seine Massstäbe allen anderen aufzudrücken. Wer auch an diesem Nachmittag ein Picknick machen möchte, muß halt die Auswahl seiner Veranstaltungen seinem eigenen Ehrgeiz anpassen, nicht andersherum.

Ich bin selbst auch Familienmensch (mit frischem, 5 Monate altem Nachwuchs) und muß meine minigolferische Ambitionen dementsprechend anpassen.

Über zeitliche Entartungen bei der betreffenden Veranstaltung kann ich nicht mitsprechen, aber dein Frust geht ja wohl darüber hinaus. Aber bei allem Reformwillen darf man nicht diejenigen vergessen, die man reformieren will. Walter hat es tatsächlich geschafft, Presse & TV für unseren Sport, jedenfalls im möglichen Rahmen, zu interessieren. Wichtig ist es aber, das sie für das interessiert werden, was wir wirklich sind. Wenn wir selbst (die wir derzeit diesen Sport noch betreiben und versuchen am Leben zu halten) nicht mehr zu dem stehen können, was daraus gemacht wird, dann zielen alle Bemühungen der Publicity völlig ins Leere. Und darüber muß einfach gesprochen werden dürfen. Wir müssen für das, was in unserem Sport betrieben wird, eine gewisse Basis schaffen. Und dafür ist dieser, manchmal sicher nicht einfache Meinungsfindungsprozeß einfach nötig.
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