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Alt 09.09.2010, 08:24
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wate wate ist offline
Mensch
 
Registriert seit: 20.11.2006
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Das ist vom Ansatz her gut gedacht, Lenny, löst das Problem aber nicht. Ich will es mal ganz krass sagen: Ich halte es mit meinen 56 Jahren in einem für mich günstigen und für den Gegenspieler weniger günstigen Moment für möglich, jeden Spieler auf einer kurzen Kombirunde rauszukegeln. Ich bin allerdings natürlich nicht in der Lage, auf die Strecke von 8 oder 10 Runden mit den Besten mitzuhalten. Der 32. einer EM ist immer gut genug, in einem für ihn günstigen Moment für eine Überraschung zu sorgen.

Bei den Senioren hat mit Reinhard Schuster ein Spieler gewonnen, dem man es vom Namen her allemal zugetraut hätte. Nach dem Verlauf des Turniers bis zum Matchplay hätte er jedoch keinerlei Chance gehabt, den Titel zu holen.

Der Spieler, der sich top vorbereitet hat und in Bestform auftrumpft, wird durch eine Regelung ausgebremst, die einzig dafür geschaffen wurde, den schwächeren Nationen einen Anreiz zu bieten. Alleine schon in dieser Motivation erkennt man, wie absurd die Situation ist. Der Beste soll nicht unbedingt gewinnen, die Sportlichkeit gerät zu einer Farce.

Du kannst toll in Form sein, nach den Vorrunden derjenige sein, der allen anderen haushoch überlegen ist, und dann verspielst Du auf 9 Beton- und 9 Eternitbahnen alles, verlierst vielleicht 3:4, obwohl Dein Gegner an einer Bahn einen Otto gemacht hat.

Ich bin nicht generell gegen das K.O.-System, würde mir aber eine für die Topspieler gerechtere Form wünschen.

Die Idee mit 2 Europameistern halte ich ebenfalls für eine schlechte Lösung. Der Matchplay-Europameister wird immer ein Meister 2. Klasse sein, und das wäre für den Titelträger auch nicht gerade prickelnd.

Wer Jux auf einer EM will, der sollte bestrebt sein, aus diesen Friedhofveranstaltungen ein Event zu machen. Mit Musik während des Turniers, mit Rahmenprogramm die ganze Woche für die umliegende Bevölkerung, damit die Chance besteht, Zuschauer zu generieren.

Wir machen den 2. Schritt vorm Ersten, pochen auf Tafeln, damit die Zuschauer jederzeit die Zwischenstände verfolgen können und merken garnicht, dass wir so gut wie keine Zuschauer haben (siehe WM Odense).
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