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Alt 18.05.2016, 16:18
Di.Stefano Di.Stefano ist offline
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Zitat von wate Beitrag anzeigen
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Ist die Darstellung von Minigolf als emotionsgeladener Sport zuträglich oder abträglich. lockt sie an oder schreckt sie ab?

Was meint Ihr dazu?

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ein Sport so dargestellt werden sollte, wie er wirklich ist. Wenn man bei der Außendarstellung ein unrealistisches bzw. übertriebenes Bild zeichnet, fühlen sich die Adressaten verar***t, wenn sie durch das falsche Bild angelockt näher hineinschauen und feststellen, das alles ganz anders ist als nach außen kommuniziert. Ein Sport, für dessen Betreiben man sich entscheidet, ist ja kein kurzlebiges Konsumprodukt, sondern im Idealfall ein Begleiter fürs Leben. Im Gegensatz etwa zu einem Schöller-Eis, das natürlich ganz anders konsumiert wird und folglich ganz anders vermarktet werden muss.

Also ist die Frage wichtiger, ob Minigolf ein emotionsgeladener Sport ist oder nicht, und zwar auf dem Level, auf dem ein Newcomer einsteigt. Potenzielle Wettkampfzuschauer können wohl, das haben die vergangenen Jahrzehnte überdeutlich gezeigt, nicht die Adressaten einer Marketingkampagne sein, stattdessen müssten es die aktiven Einsteiger in den Sport sein. So wird es ja derzeit beim Großgolf versucht, falls euch diese Kampagne aufgefallen ist. Ich für meinen Teil finde es gerade GUT, dass Minigolf nicht so emotionalisiert ist wie gewisse andere Sportarten. Hierin liegt mMn ein Pfund, mit dem marketingtechnisch viel mehr gewuchert werden müsste.

Und dann muss auch bedacht werden, ob die Emotionen überhaupt das sind, was Leute an Minigolf interessieren kann. Da muss ich einigen Vorrednern recht geben: die beim Minigolf gezeigten bzw. sichtbaren Emotionen scheinen mir nicht das zu sein, was Zuschauer am Minigolf begeistern könnte. Wer als Zuschauer auf Emotionen steht, der geht ohnehin zu Ballsportarten oder Ähnlichem, wo gelbe und rote Karten durch die Luft fliegen, sich die Spieler auch mal eins auf die Schnauze geben, die erfolglosen Sportler, die gegnerischen Fans oder die Schiedsrichter übelst niedergebasht werden und vehement Trainerentlassungen gefordert werden. Ja, das sind Emotionen, die Zuschauer anlocken!! Aber doch nicht ein Jubelsturm, bloß weil einer grade abgeschlagen hat und der Ball in ein kleines Loch rollt.

Also: Minigolf sollte so dargestellt werden, wie es ist; vielleicht braucht es auch überhaupt nicht wie irgendetwas dargestellt zu werden. Vielleicht ist es auch wichtiger, dass der Sport als solcher funktioniert - und da ist in den letzten Jahren mit der Spitzensport-Fata-Morgana so viel falsch gemacht worden, dass das Bad sozusagen unwiderruflich ausgeschüttet ist und keine Marketingkampagne der Welt mehr etwas hilft.

Geändert von Di.Stefano (18.05.2016 um 16:25 Uhr).
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