Einzelnen Beitrag anzeigen
  #19  
Alt 23.11.2011, 22:14
Ghostwriter Ghostwriter ist offline
Teenager
 
Registriert seit: 05.04.2011
Beiträge: 117
Standard Ein paar interessante Aspekte die man auch auf "Minigolf" beziehen kann

Ich weiß etwas langer Text, aber eigentlich sehr interessant, wie ich finde... Textpassagen habe ich einen Skript entnommen:

Sedativa
Theoretische Grundlage

Sedativa werden eingesetzt, um die funktionale Aktivitat des Zentralnervensystems oder spezifischer Körpersysteme zu senken.Vor diesem Hintergrund können eine große Menge von Pharmaka, wie z.B. Alkohol, Morphin, Tranquilizer und Betablocker, als Sedativa klassifiziert werden

Die Anwendung von Sedativa.
Ein dritter Grund für den Einsatz von Sedativa ist die Reduktion von Angst und Muskelzittern während Wettkämpfen.

Ballettänzer, Eiskunstläufer, Skispringer und Schützen bringen nur eine reduzierte Leistung,
wenn sie übererregt sind. In solchen Fällen wurden Tranquilizer, Alkohol und Betablocker eingesetzt, um eine beruhigende Wirkung zu erzielen.

Die meisten Sedativa wurden vom IOC verboten, denn sie können schädlich für verletzte Sportler sein, die dennoch an Wettkämpfen teilnehmen wollen.

Forschungsergebnisse
In vielen Untersuchungen zu den Auswirkungen von Alkohol wurden unterschiedliche Dosen verabreicht. Um die Interpretation der zahlreichen Untersuchungen zu erleichtern, unterteilen wir die Analyse in zwei Aspekte. Wir sehen uns zuerst die Wirkung dieser Sedativa auf die physiologischen Funktionen und die Faktoren der körperlichen Leistungsfähigkeit, die für die meisten Sportler wichtig sind, an; danach werfen wir einen Blick auf die Untersuchungen, die sich speziell mit Schützen beschäftigen

Physiologische, psychomotorische und leistungsrelevante Auswirkungen.
Allgemein kann gesagt werden, dass Alkohol und schwache Tranquilizer die Leistungen in Sportarten einschränken, in denen es auf rasche Entscheidungen ankommt. Obwohl unterschiedliche Personen unterschiedlich auf Alkohol reagieren, wurde in einigen Untersuchungen nachgewiesen, daß z.B. der Alkoholgehalt von etwa 340 ml Bier bei einigen Versuchspersonen die Reaktionsfähigkeit und damit die Leistungsfähigkeit herabsetzt. Höhere Dosierungen können sich negativ auf das Gleichgewichtsvermögen, die Hand-AugeKoordination und die Fähigkeit, den Arm ruhig zu halten, auswirken. Es gibt im wahrsten Sinne des Wortes Hunderte von Untersuchungen, die nachweisen, daß Alkohol und schwache Tranquilizer sich negativ auf Sportarten auswirken, in denen rasche Entscheidungen getroffen und schnell auf sich ändernde Stimuli reagiert werden müssen.
Eines der durchgängigsten Ergebnisse von maximalen Belastungstests unter Einfluß von Alkohol und schwachen Tranquilizern ist jedoch das Fehlen jeglicher Auswirkungen auf physiologische Funktionen, wie z.B. die Lungenventilation, die Herzfrequenz, das Herzminutenvolumen, die Durchblutung, die Bereitstellung von Glukose oder freien Fettsäuren in der Skelettmuskulatur, Blutlaktatkonzentrationen und die maximale Sauerstoffaufnahme. Darüber hinaus wurden hinsichtlich der Leistungen in Kraft-, Schnellkraft- und anaeroben sowie aeroben Ausdauertests weder Verbesserungen noch Verschlechterungen unter Einfluß dieser Drogen festgestellt.
Es sieht also so aus, als ob Alkohol und Tranquilizer die Leistungen in diesen Bereichen im Gegensatz zu den Leistungen im psychomotorischen Bereich nicht verschlechtern würden. Die Leistungen werden allerdings auch nicht verbessert.

Da jedoch Alkohol von vielen Sportlern in sozialen Situationen konsumiert wird und Betablocker von einigen Athleten zur Senkung des Bluthochdrucks eingenommen werden, ist ihre Anwendung in den meisten Sportarten nicht verboten. Gegenwärtig ist die Einnahme dieser Substanzen bei den Olympischen Schießwettbewerben untersagt sowie in Sportarten, bei denen eine erhöhte Angst die Leistungen mindern kann, wie z.B. im Eiskunstlauf, Skispringen, Turmspringen, Fechten, Turnen und Synchronschwimmen.

Empfehlungen
Sozialer Genuß von Alkohol. Ein oder zwei alkoholhaltige Getränke am Abend vor einem Wettkampf werden die Leistung am folgenden Tag kaum verschlechtern. Bei übermäßigem Alkoholgenuss kann es jedoch sehr wohl zu Leistungsbeeinträchtigungen kommen. Es liegen Untersuchungsergebnisse vor, die belegen, dass das Sehvermögen am Tag nach starkem abendlichem Alkoholgenuss eingeschränkt ist. Es könnte also sein, dass sich die Leistung von Sportlern, die auf ein gutes Sehvermögen angewiesen sind, wie z.B. Schützen, verschlechtert.
Des weiteren ist Alkohol ein Diuretikum und kann dazu führen, daß Sportler im Falle ungenügender Flüssigkeitszufuhr austrocknen. Dies kann sich vor allem negativ bei Ausdauersportlern, die unter Hitzebedingungen einen Wettkampf bestreiten, auswirken.
Der Genuß von Alkohol, vor allem in Form von Bier, ist eine häufig zu beobachtende Praxis nach Langlaufveranstaltungen. Obwohl das im Bier enthaltene Wasser der Rehydratation zuträglich sein kann und der Alkoholentspannend wirkt, laufen diese Sportler Gefahr, Beschwerden zu bekommen. Der Magen eines Sportlers ist nach einem Wettkampf leer, und der Körper ist dehydriert. Der Alkohol wird also schneller absorbiert und nicht so stark verdünnt, so daß die Blutalkoholkonzentration schnell ansteigt. Verkehrsuntersuchungen zeigen, daß es unter diesen Bedingungen gefährlich sein kann, ein Auto zu steuern, denn diese Tätigkeit verlangt feinmotorische Leistungen und schnelle Entscheidungen.

Rechtliche, ethische und medizinische Aspekte.
Forschungsergebnisse zeigen, daß Sedativa als leistungsfördernde Substanzen nur in den Sportarten eingesetzt werden können, in denen Angst und Nervosität die Leistungsfähigkeit
einschränken können, wie z.B. im Schießsport.
Da diese Substanzen von den entsprechenden Fachverbänden verboten wurden, kann ihr Einsatz nicht empfohlen werden. Da Sedativa, wie z.B. Alkohol, die Leistungen in Sportarten verschlechtern können, in denen schnelle Entscheidungen und eine feinmotorische Kontrolle eine große Rolle spielen, und da Betablocker die aerobe Ausdauerkapazität einschränken können, kann der Einsatz dieser Substanzen im Sport eventuell sogar destruktiv wirken.

Glover, E., Edmundson, E., Edwards, S., & Schroeder, K. (1986). Implications of smokeless tobacco use among athletes. The Physician and Sportsmedicine, 14(12), 95-105.
Mit Zitat antworten