Wortlaut des Interviews
"Abschluß mit Nestlé Schöller ein Meilenstein!"
Interview mit Markus Janssen (von Walter Teupe)
Markus, als Geschäftsführer der "Minigolf-Marketing GmbH" ist die Vermarktung unseres Sports oberstes Prinzip. Nun stehen die Sponsoren bei Randsportarten nicht Schlange - wie schwierig ist es, Firmen zu finden, die Minigolf als geeignete Plattform für Ihre Produkte ansehen?
MJ: "Ich sehe dies etwas differenzierter. Die Vermarktung unseres Sportes beinhaltet das Wort "Markt". Die aktiven Minigolfer bilden aber keinen Markt bzw Marktpotential. Wenn wir uns aber das Marktpotential anschauen so starten wir bei 20 Mio Freizeitspielern, auf z. Zt. 1.600 Minigolfanlagen (Minigolf-Atlas!), in 300 Vereinen, mit nur 50 Premiumpartnern MinigolfCard. Als Grundsäulen der MM ist zum einen die Verwaltung (Paßzentrale, Drucksachenstelle, ...) zu nennen. Leider frißt dieser Teil deutlich zu viel Ressourcen. Eine weitere Säule ist der Bau und Betrieb von Minigolfanlagen (so steht es zumindest in der Aufgabenstellung der MM). Mit Bad Münder haben wir eine Anlage und aufgrund der finanziellen Situation der MM ist über einen Ausbau noch nicht zu denken. Ebenso wichtig ist es, der minigolfspezifischen Industrie eine Plattform der Vermarktung zu bieten. Dies geschieht über das Minigolf Magazin, die Homepage und weitere Produkte. Dies ist die Basis (Brot und Buttergeschäft), auf der wir aufsetzen. Wir alle müssen lernen, daß wir nur gemeinsam unseren Sport nach vorne bringen können. Ich will hier nur einmal drei Beispiele aufzeigen:
a) Der Minigolf-Atlas bildet ein vermarktbares Potential, aber mein Aufruf im AUWI hat niemanden dazu bewegt uns zu unterstüzen. Ebenso ist dies ein riesiges Potential für Vereinsgründungen, aber ein Anruf eines Landesverbandsvertreters hat nicht stattgefunden.
b) Premiumvertrag MinigolfCard, statt hier Mut zu zeigen, diskutieren Vereinsvertreter stundenlang, was es in der zweiten Nachkommastelle kostet, statt die Chancen und Möglichkeiten, die dieses Produkt bietet, anzugehen (MVBN hat die meisten neuen Mitglieder und auch die größte Dichte an Premiumverträgen --> Zusammenhang?). Auch wenn es zuerst einmal außerordentliche Mitglieder sind.
c) Große Spielberechtigungspauschale inkl Minigolf Magazin. Hier wird auch wieder nur über Peanuts diskutiert. Wir bieten das Magazin zu 4,88 € statt 12 € an. Weiterhin gibt es im NBV das NBV-Info. Statt die beiden Hefte miteinander zu vereinigen, um dadurch deutlich günstigere Stückkosten zu erzielen, wird im meinem Landesverband immer noch über "die vom DMV" diskutiert.
Zu Deiner Frage nach den Sponsoren. Sponsoren wollen immer einen Gegenwert, für die zu leistenden Zahlungen, haben. Welchen Wert können wir aber als Sportart bieten? Auch wenn ich Teil der 1. Bundesliga bin, bleibt festzuhalten, daß dies zwar großer Sport mit tollen Leistungen ist, aber die Bundesliga ist, in der jetzigen Form, kein vermarktbares Produkt! Härter formuliert - es guckt sich auch kein Mensch 8 Stunden lang einen Parkplatz an."
Wie viel Zeit investiert Du in Deine Tätigkeit, und wie darf man sich einen Tag im Leben des Markus Janssen als Geschäftsführer der "MM" vorstellen?
MJ: "Ich will keinen über meine investierte Zeit erschrecken. Ich würde mir wünschen, Freiwillige zur Mitarbeit in der MM zu bewegen, die täglich nur 15 Minuten ihrer Zeit investieren. Meine E-Mailadresse sollte bekannt sein. Da ich dies ehrenamtlich mache, gibt es keinen geregelten Tagesablauf. Es gibt Tage, so wie zwischen Weihnachten und Neujahr passiert, da können es schon einmal 10 Stunden für den Minigolf-Atlas werden. Aber auch eine 15minütige Diskussion über eine 3,90 € Rechnung der MM mit einem Vereinsvertreter. Einen typischen Tag gibt es somit nicht."
Seit gestern finden sich auf der DMV-Homepage zwei neue Werbepartner. Zum einen ein bekannter Speiseeishersteller und zum anderen eine Textilfirma, die mit dem DMV einen Onlineshop gestalten will. Sind das eher Mosaikstücke in einem Gesamtkonzept, oder würdest Du hier einen Durchbruch sehen?
MJ: "Mit der Firma KeiLaTex arbeiten wir schon zwei Jahre zusammen. Diese Firma stellt u. a. die Sonderkleidung unserer Nationalmannschaft her. Seit letztem Jahr gibt es auch eine Werbung im Minigolf Magazin. Nun starten wir mit dem Onlineshop. Ich denke es wird schon eine interessant Produktzusammenstellung geben (z. B. das T-Shirt "Minigolfer"). Hier sollte sich jeder Vereinsvertreter fragen, kaufe ich meine Vereinskleidung bei Karstadt oder in unserem Onlineshop. Karstadt unterstützt uns nicht! Die Verhandlungen mit Nestlé Schöller liefen schon seit November 2006. In den Diskussionen war immer die Rede von Minigolfanlagen, Kindergeburtstagen und Eisverkauf. Wesentlich für den Vertragsabschluß waren die Adressen des Minigolf-Atlas und die Premiumpartner MinigolfCard. Ohne über die Details des Vertrages zu berichten, bleibt festzuhalten, daß wir die noch fehlenden 4.000 Städte (Minigolf-Atlas) anschreiben müssen. Jede gefundene Minigolfanlage kann uns Geld bringen! Der Abschluß mit Nestlé Schöller ist definitiv ein Meilenstein."
Zur Aufgabe der "MM" gehört auch das Lancieren von Infomaterial zu allen Aktivitäten des DMV, sowie dessen Landesverbände. Würdest Du die Zusammenarbeit mit den LV in dieser Beziehung als zufriedenstellend ansehen?
MJ: "Im Wesentlichen ist die Verbreitung von Infomaterial die Aufgabe der Geschäftsstelle, die Homepage und das Minigolf Magazin. Trotz dieser Fülle an Informationsplattformen (das Auwi gehört auch dazu), wundert es mich dennoch manchmal, daß Informationen über die LV die Vereine bzw. Spieler nicht erreichen. Redaktionell leistet die MM hier nur die Berichte im Minigolf Magazin. Das macht Achim schon prima. Dennoch wünsche ich mir für Ihn mehr Unterstützung, insbesondere von den LVs."
Welcher Verteiler wird letztlich erreicht?
MJ: "Hier kann ich nur vom Minigolf Magazin sprechen. Wir werden in den Ausgaben 1 + 2 des Minigolf Magazins eine Auflage von 3.800 Stück erreichen. Enthalten sind dort alle Anlagenbetreiber des Minigolf-Atlas (1600). Ansonsten wünsche ich mir, daß die LV den erneuten Vorstoß wagen, daß Magazin, im Rahmen der großen Spielberechtigungspauschale, zu buchen. Hierzu gibt es seitens des DMV-Präsidiums ergänzend nun auch die Möglichkeit, daß einzelne Vereine dieses Angebot buchen können."
Wer so engagiert arbeitet, wie Du, der hat auch konkrete Zielsetzungen. Was erhoffst Du Dir vom Kalenderjahr 2007?
MJ: "Im Vordergrund steht definitiv die Sanierung der MM. Ziel ist es, die geplante Zeit der Sanierung von 11 Jahren (!) zu verkürzen. Einen bundesweit vollständigen Minigolf-Atlas. Ebenso würde es mich freuen, den 100sten Vertrag Premiumpartner MinigolfCard zu unterschreiben. Von einer größeren Bereitschaft zur Mitarbeit in der Minigolf Marketing träume ich auch."
Vielen Dank für das Interview, Markus und weiterhin viel Erfolg!
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