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Alt 09.01.2013, 11:54
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At The Drive-In At The Drive-In ist offline
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Zitat von wate Beitrag anzeigen
Es zeigt aber die Einstellung verschiedener Journalisten zum Minigolfsport. Minigolf lässt sich als Sport schwer vermitteln, auch der Presse gegenüber. Und so suchen sich manche Reporter einen eigenen Aufhänger für ihre Story - ohne Rücksicht auf das Ansehen der beschriebenen Sportart. Sicherlich sind Büstenhalter und Slip prima geeignet, lüstern zu berichten, wenn man dann aber als Gast auf eine Minigolfanlage kommt und sieht, wie Männer sich in die Hose greifen, um einen Ball rauszuholen oder wenn Frauen unterm BH rumsuchen, dann wirkt das schon etwas merkwürdig. Dazu kommt, dass Minigolf als Familienspaß angesehen wird und die Leute nicht unbedingt einen Leistungssport vermuten.

Die TV-Programme sind ja momentan Wintersport überflutet. Lasst mich bitte mal ein Beispiel aus den olympischen Sportarten nehmen: Bob fahren! Da ist ein Hightech-Gefährt, dass von BMW oder Audi entwickelt wurde, und 2 oder 4 people stürzen sich dann in den Eiskanal. Was danach passiert, kann eigentlich nur der absolute Experte erkennen, wenn man mal von groben Fahrfehlern absieht. Die Bobs rauschen die Bahn hinunter und irgendwo sieht man dann an der Zeitmessung, dass einer 4 Zehntel vor oder zurückliegt. Nachzuvollziehen ist das nicht. Ist das attraktiv? Zuschauer = Null, wenn man von den Betreuern und Trainern absieht. Der Eiskanal ist nicht einsehbar. Bei allem Respekt vor dem Mut, sich diese Bahn hinunterzustürzen, finde ich Minigolf wesentlich attraktiver. Es passiert mehr auf der Bahn, und wenn die Materialindustrie VW oder Audi hieße, wäre Minigolf längst olympisch. Es fehlt die Lobby. Wenn schon keine Zuschauer kommen, müßte irgendein bedeutender Konzern dahinterstehen, um zu pushen.

Für den Minigolfsport bleibt nach meinem Dafürhalten das Bekenntnis zu den eigenen Stärken (Familiensport, Spaß, großes Freizeitvergnügen), um an der Basis Mitglieder hinzuzugewinnen. Der Griff nach den Sternen ist ohne diese Voraussetzung utopisch.
Was die Medienwirksamkeit von Minigolf angeht, denke ich, das grösste Problem ist einfach, dass die einzelnen Aktionen / Schläge viel zu lange dauern. Welcher Zuschauer hat schon die Geduld, bis zu einer Minute oder sogar länger zu warten, bis der Akteur einen einzigen Schlag ausgeführt hat?

Ich habe das sogar bei mir selbst festgestellt, als ich mal als Zuschauer die EM in Geldrop besucht habe. Eine komplette Runde am Stück zu verfolgen war selbst für mich als "Insider" eine richtig zähe Angelegenheit.

Als Gegensatz finde ich das momentan recht beliebte Darts interessant. Das Spiel an sich ist weniger abwechslungsreich als Minigolf, es geht aber einfach schneller voran, und das obwohl auch höchste Konzentration gefordert ist.

Eine einzelnes 501 Leg ist da schneller durch als eine Minigolf-Startgruppe für eine Bahn braucht

Ich meine, wenn Minigolf jemals für Zuschauer interessanter werden soll, sind folgende Dinge zwingend nötig:
- Begrenzung der Schlagzeit auf 20 oder sogar weniger Sekunden.
- Keine langwierigen Wettbewerbe auf Gesamtschlagzahl, sondern kurze und knackige K.O. Matches über eine Runde oder vielleicht sogar noch kürzer. Dabei sollte der Zuschauer von außen immer den Zwischenstand erkennen können. Es muss ja nicht unbedingt so sein, dass ein Spieler nach einem verlorenen K.O. Match gleich draußen ist, man könnte ja auch Gruppenspiele "jeden gegen jeden" im K.O. Modus durchführen.

Gruss, Simon
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