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Alt 12.01.2018, 17:45
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wate wate ist offline
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Zitat:
Zitat von RALF N. BALLARTIST Beitrag anzeigen
...nee nee, ich sehe nicht den potentiellen Störenfried, das macht ja kein Zuschauer absichtlich,
sondern nur weil er es nicht besser weiß. Ich sehe nur im ungeübten Zuschauer eine höhere
Quote an potentiellem versehentlichen ungeschickten Verhalten, das nicht diesem vorwerfbar
ist. Aber es ist unnötig, da er nicht direkt an der Bahn stehen oder dran vorbeilaufen muß.
Der Zuschauer stört "zufällig". Im Ergebnis ist es aber wurscht, ob es aus Versehen passiert,
denn wenn es schon geschehen ist, ist es zu spät.
Ich bin nur der Meinung, daß es ein grober Irrtum ist, daß wir mehr Mitglieder generieren, wenn
wir Anlagen komplett inklusive Spielbahnen, so wie ich es beschrieb "den Spielern zwischen den
Füßen herumlaufend" freigeben.
Ich halte die Idee, daß ein Zuschauer zum Spieler wird, weil er überall herumlaufen darf, für
extrem optimistisch, zumindest sehe ich nicht, daß fünf Leute in einen Verein eintreten, weil
er das Weiße im Auge des Spielers sehen konnten, während dieser sich am Fenster beim dritten
Schlag mehr oder weniger konzentriert, und nur drei Leute eintreten, weil sie mit drei Meter Ab-
stand (siehe z.B. Ludwigshafen Fenster) zuschauen konnten.
Beachvolleyball ist auch nicht explodiert, weil man während des Spiels auf dem Spielfeld Sand-
burgen bauen durfte (Vorsicht: das Mittel der Satire ist die Übertreibung).

Vielleicht begeistert sich der Eine oder Andere für meine Idee der Spielgruppe als "'Guide".
Wenn so etwas eingeführt würde, könnte man schnell feststellen, daß ich persönlich auch bereit wäre, Zuschauer mitzunehmen.
Ich fange mal hinten an und komme ganz plump: Beachvolleyball ist deshalb so reizvoll, weil mehr oder weniger nackte Menschen im Sand rumhüpfen (und zugegeben tollen Sport liefern). Ich kenne einen Lokalsportredakteur unserer Tageszeitung, dem jedes abgelichtete Schamhaar einer Beachvolleyballspielerin wichtiger ist als der Spielausgang.

Ich stimme Dir zu, dass jeder nahe an die Bahn dürfende Zuschauer nicht zwangsläufig ein neuer Minigolfer werden wird. Doch wenn wir die Leute aus unserem Sport ausgrenzen, weil wir ihn möglichst ungestört ausüben wollen, dann sind wir bald alleine.

Zuschauer stören übrigens nicht deshalb, weil sie es nicht besser wissen. Genau da liegt ja die Oberlehrermentalität, die wir schleunigst ablegen müssen. Nicht wir geben die Richtung vor, sondern die Gesellschaft mit ihren veränderlichen Bedürfnissen. Zuschauer stören (die Spieler), weil sie es sich nicht vorstellen können, dass Minigolf Sport sein kann. Kindergeburtstag, Firmenfeier, Gaudi ja, aber doch kein Spitzensport, wo alles in Ehrfurcht zu erstarren hat, wenn ein Europameister in total verkrampfter Haltung an der Bahn steht.

Das nimmt uns keiner ab. Ich weiß, von was ich rede, denn ich habe lange versucht, der Öffentlichkeit ein anderes Verständnis zu vermitteln.
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You never walk alone
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