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Alt 21.09.2014, 21:31
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wate wate ist offline
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Zitat von tg Beitrag anzeigen
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Du wirst doch eine Meinung dazu haben?


Zitat:
Ich würde gerne wissen, was du mit "Familiensport" meinst. In den beiden anderen Bereichen gilt -- wie für alle Aktionen --, ob sich Bemühungen, die man dort investiert, positiv auf den eigentlichen Minigolfsport auswirken.
Ich glaube, dass es den "eigentlichen" Minigolfsport so, wie wir ihn praktizieren, nicht mehr geben wird. Aus einem Kult der 60er und 70er-Jahre entwickelte sich ein Boom, der zur Folge hatte, dass Familien in die Vereine eingetreten sind. Dann haben sich Verbände gegründet und bekriegt, und letztendlich wurden dem Familiensport Minigolf Strukturen übergestülpt, die kontraproduktiv waren.

Die damalige Abteilung 5, Nachfolger des Allgemeinen Deutschen Kleingolf Sportverbandes (ADKS) wurde von der Abteilung 2 milde belächelt. Die damaligen Turniere der Abteilung 5 waren noch richtige Familienfeste. Dort wurde das gepflegt, was uns heute fehlt.

Die "Minigolf-Spitzensportler" nehmen diese Entwicklung freilich nicht wahr. Sie haben sich ihr eigenes Reich geschaffen - oder soll ich Reich durch Nische ersetzen? Die Förderung des Spitzensports, als glorreiche Errungenschaft des Verbands gepriesen, ist längst zur Fußfessel geworden. Alles hat sich unterzuordnen, selbst die 89jährige Oma muss die Dopingrichtlinien beachten.

Was passiert, wenn das BMI den Gürtel weiter enger schnallt? Was passiert, wenn die Spitzensportförderung halbiert wird oder ganz wegfällt? Aus den Beiträgen ist der Sport, so wie wir ihn uns geschaffen haben, nicht zu finanzieren.

Sponsoren sind an unserem Spitzensport eh nicht interessiert. Schöller will die Adressen der Minigolfanlagen haben, um dort Geschäfte zu generieren, tja und die "Ballindustrie" will ihre Bälle und Anlagen verhökern.

Der Minigolfsport Verband kann meiner Meinung nach auf Dauer nur überleben, wenn er sich fit macht für den Moment, wenn der Staat den Geldhahn dichtmacht. Das bedeutet, dass die Vereine die Familie in den Mittelpunkt stellen müssen. Bundesligen interessieren überhaupt nicht. Wer soll in 20 Jahren Bundesliga spielen? 60-70-jährige? Kooperationen mit Krankenkassen und Betrieben, Schulen. Es gibt bestimmt sogar staatliche Unterstützung für solch ein Engagement.

Bundesweit könnten dagegen Familienturniere organisiert werden, die dann nach irgendeinem festzulegenden Modus in ein Endturnier münden könnten. Familien könnte das Vielspielen durch Vereinseintritt schmackhaft gemacht werden. Hört sich easy an, ist aber schwierig - das weiß ich selbst. Doch ich halte das für möglich.

Frage ist nur, wer ein Interesse an einem solchen Umdenken haben könnte. Was im Moment auf Unverständnis trifft, wird man in 20 Jahren als Versäumnis bedauern.

Wenn wir wieder ADKS werden, haben wir die Chance, zu überleben.
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