Thema: frohe kunde
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Alt 03.01.2010, 15:46
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Zitat von Daniel Christ Beitrag anzeigen

Was mich aber weiterhin stört, ist die Tatsache, dass du dich ständig darüber monierst, dass ihr im Vorstand keine Zeit habt etwas zu gestalten, da ihr nur mit der verwaltung beschäftigt seid.
Ich vergleiche eure Vorstandsarbeit einfach einmal mit dem Führen eines Unternehmens. Du wirst keinen Unternehmer finden, der sich hinstellt und sich über seine eigenen Entschlüsse beschwert!
Denn letztendlich haben nur Entscheidungen des Vorstands dazu geführt, dass wir den jetztigen Status-Quo haben.
Im ersten Satz gebe ich dir uneingeschränkt recht. Wenn keine Gestaltung, sondern nur noch Verwaltung auf der Tagesordnung wäre, fände sich vollends keine/r mehr, der die Arbeit macht. Natürlich gestalten wir - Walter bei seiner Medienarbeit klar ersichtlich, im Breitensport laufen die neuen Konzepte Familiensport, MinigolfCard und Minigolf-Sportabzeichen in den Vereinen erfolgreich, die die Möglichkeiten (unter anderem die personellen!) und den Willen haben, sie umzusetzen. Zum Beispiel durch geschickte Argumentation mehrere tausend Euro für die 28 Pilot-Vereine der "Minigolf-Familiensportfeste" 2008 vom DOSB loszueisen, das war etwas, was mir sehr viel Spaß gemacht hat und auch Ergebnisse zeigt. Das ist "Gestalten", und das bringt's, wenn es wie hier auch bei den Vereinen ankommt.

Der zweite Satz stimmt im Prinzip - entschedende Einschränkung ist aber, dass ein "normales" Unternehmen in der Regel keine Probleme hat, das nötige Personal für seine Aufgaben zu finden, der DMV und seine Landesverbände, oft genug auch Vereine, aber sehr wohl. Auch hier könnte die Öffnung in Richtung Familien viel weiter helfen.

Über den dritte Satz aber sollten wir streiten - den verstehe ich so, dass Erfolge oder Misserfolge ausschließlich von der obersten Entscheidungsebene abhängen. Zu Ende gedacht wäre das ein Totschlagargument für alle und jede/n, die nicht in dieser obersten Ebene eingebunden sind, jegliche Eigenverantwortung abzubügeln.

Entscheidend ist die Verzahnung der Ideen zwischen Basis und Führung - bei uns wäre das im Idealfall der stetige Austausch - und da sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema: Einmischen in die Gremien, Verfechten von guten Ideen und ihre Umsetzung.
Mit großem Interesse habe ich heute in der "Sonntag aktuell" gelesen, dass im Skispringen nun nun schon seit 10 Jahren ein Vorschlag im Raum steht, Windgeschwindigkeiten und ähnliche Umstände in die Wertung einfließen zu lassen. 10 Jahre haben diese Leute um ihre Idee gekämpft - diesen Sommer ist sie bei Mattensprüngen getestet und für gut befunden worden, 2011 hat sie beste Chancen, umgesetzt zu werden (wobei das Wind-Lotteriespiel in Oberstdorf Ende Dezember sicherlich auch noch eine Rolle gespielt hat).
Jede neue Idee stößt zunächst auf Skepsis, oft mehr an der Basis, die gerne so sporteln wollen, wie sie das gewöhnt sind, als an der Spitze. Um Ideen durchzusetzen, müssen diejenigen, die das am besten können (und das sind in aller Regel diejenigen, die sich die Idee ausgedacht haben), gegen solche Widerstände argumentieren. In diesem Fall war wohl der Haupteinwand dagegen, das Springen würde dem Zuschauer weniger transparent. Das hat die Inititiatoren nicht davon abgehalten, weiter dafür zu kämpfen.

Und solche Leute wünsche ich mir im Minigolf eben ein paar mehr... Wenn ihr alle wüsstet, wie schön das ist, wenn man Ideen umsetzen kann, wir würden wirklich wieder echte Abstimmungen in den Wahlen bekommen!
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