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Zitat von ER-IST-DER-BESTE
Ich frage mich, warum die Herren durch eine Bundesliga besser werden sollten? Ich will doch immer das Bestes geben? Egal, in welcher Liga ich spiele. Ich denke dann eher, dass es ein Motivationsproblem ist. Ich finde die Kombi-DM so wie sie ist, spannend, muss aber auch für mich persönlich sagen, dass es ein enormer Wettbewerbsvorteil für die Mannschaftsspieler ist. Ich als Einzelspieler habe einen enormen Nachteil. Ich denke, dass durch diesen Nachteil immer weniger Einzelspieler an der DM teilnehmen. Vielleicht sollte man dann wirklich die Jugend mit ins Boot holen um die DM dann wieder voll zu besetzen.
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Eine interessante Frage, René. Einerseits denke ich schon, dass eine Konzentration der Kräfte in einer Bundesliga zum Beispiel einen Minigolfer weiterbringt. Was nützt das letztlich dem Minigolfsport? Sponsoren? Fördergelder? Es sind doch genau die Topspieler, die dann nicht zu den umliegenden Pokalturnieren kommen, weil sich ihre Freizeit eben auf die Topturniere beschränkt. Der Breitensport profitiert davon überhaupt nicht. Aber er darf die Bälle kaufen, die von den Meistern aufgelegt werden. Immerhin.
Die Kluft zwischen Breitensport und Spitzensport ist riesengroß. Viele Minigolf-Breitensportler kennen nicht mal ihre Helden, dabei braucht doch jede Sportart ihre Idole. Wenn ich mitlese, mit welchem Krampf jährlich die höheren Ligen zusammengestellt werden, dann ziehe ich daraus 2 Schlüsse: Entweder haben viele keinen Bock auf Bundesliga (fahrtechnisch, kostenmäßig, freizeittechnisch) oder es fehlt der Unterbau.
Um weiterhin Fördergelder zu erhalten, braucht es allerdings klare Strukuren und Ligeneinteilungen sowie Erfolge bei internationalen Meisterschaften. Auch deshalb wird die Angebotspalette der Bewerbe immer breiter (Einzel Da und He, Strokeplay und Matchplay, Mannschaften Da + He, Mixedkonkurrenzen ..) Es müssen Medaillen her.
Das ist auch bei anderen Sportarten so. Wenn allerdings tatsächlich der Unterbau fehlt, dann platzt diese Blase irgendwann, denn auch unsere Weltmeister leben nicht ewig.
Ich habe hier praktisch ein 2. Thema aufgemacht, was nicht unbedingt förderlich für diese Diskussion ist. Aber es ist wichtig, im Zusammenhang mal darüber nachzudenken.
Warum wurde Minigolf so beliebt? Nicht weil jemand an jeder Bahn ein Ass schlägt, sondern weil es Freunde und Familien zum Spaß und zur Kurzweil zusammenbringt. Minigolf ist ein Familiensport. Diese Erkenntnis wurde in den 80ern irgendwann einfach ignoriert. Minigolf-Familien wurden durch die Ligeneinteilungen auseinandergerissen. Vadder spielte Bezirksklasse irgendwo, Mutter Kreisklasse anderswo, Sohnemann wieder anderswo.
Mein Fazit: Um die Sportförderung durch den Staat weiter zu erhalten, muss der eingeschlagene Weg weitergegangen werden. Zwangsläufig wird unsere Sportart irgendwann von der Bildfläche verschwinden.