Hallo Roger,
diese grundlegende Idee, Basisarbeit zu stärken und das Vereinsleben, so wie Du das prima ausgedrückt hast, zu reanimieren, würde ich hundertmal mit unterschreiben.
Der Minigolfsport (nicht nur der in Deutschland) muss aufpassen, wohin die Reise geht. Raller hat die Minigolfer angesprochen, die einfach nur spielen wollen. Ich glaube sagen zu können, dass er hier für vielleicht 90 % der Spieler und Spielerinnen spricht.
Wären wir 100000 oder mehr Mitglieder im DMV, wäre dies kein Problem, wenn von den 10000 verbleibenden Leuten dann 5000 fürs Ehrenamt zu bewegen wären.
Die meisten Minigolfvereine und damit auch die meisten Funktionäre begreifen nicht, was passiert (sorry). Auf der einen Seite muss das DMV-Präsidium alle Hebel in Bewegung setzen, um die strenger werdenden Förderungskriterien zu erfüllen. Das sind schon regelrechte Klimmzüge, die in ihrer Auswirkung bei vielen Minigolfern an der Basis als unverhältnismäßig kritisiert werden.
Dabei sind diese Klimmzüge absolut notwendig. Genauso notwendig ist meiner festen Überzeugung nach aber auch eine grundlegende Reform unseres Spielsystems. Und da darf es nichts geben, was nicht auf die Wagschale gelegt wird. Etliche Punkte sind ja immer mal wieder im Forum angesprochen worden - ich will einige aufgreifen:
- Fusionen von Landesverbänden
- Alternativ: Reduzierung von Landesverbänden
- Zeitliche Freiräume schaffen, damit Vereine auf ihrer Anlage Publikum fischen können
- Rangliste bei Pokalturnieren ausspielen, damit die Vereine wieder Teilnehmer kriegen
- Abschaffung von Damen- und Herrenmannschaften national und international
- Festsetzung der Mannschaftsstärke für gemischte Teams auf 5 Spieler(innen)
- Einführung von Doppel- und Mixed bei nationalen und internationalen Events
- Schaffung einer zusätzlichen Seniorenklasse (ab 70): Veteranen
Uns nützen die größten internationalen Erfolge nichts, wenn uns andererseits die Mitglieder wegbrechen. Und wenn dieses immer wieder erlebte destruktive Verhalten an der Basis nicht aufhört. Letztes Beispiel (Namen nenne ich mal keine) vom Wochenende (es ging um die neue Minigolf-Fibel):
"Dafür 2 Euro zu verlangen ist ganz schön unverschämt."
Vielleicht ist es ja nicht nur alleine Minigolfermentalität, sondern vielmehr deutsche Mentalität, zunächst mal alles schlechtzureden. Aber gerade an der Basis läuft so viel erschreckend schlecht, dass ich mir solche Sprüche nicht mehr anhören kann.
Wir kommen so nicht weiter, selbst mit allerbester Öffentlichkeitsarbeit nicht. Wenn die Vereine und Funktionäre nicht begreifen, was die Stunde geschlagen hat und was Minigolf so beliebt macht in Deutschland, dann geht´s mit unserem Sport voll gegen die Wand. Als trauernde Hinterbliebene tun mir dann in erster Linie diejenigen leid, die sich Tag für Tag den Allerwertesten aufreißen, um Dinge nach vorne zu bringen. Die fast ihre komplette Freizeit ehrenamtlich aufopfern, um sich dann noch anfeinden zu lassen. Auch das ist so ein Punkt, den wir mal überdenken sollten.