Der 1.Berliner MSC hatte am Sonntag den 13.Juli 2008 ein Freizeitturnier ausgerichtet und 43 Personen nahmen daran teil, davon 23 Personen ohne eigenes Schlagzeug sowie 16 Kinder/Jugendliche.
Begleitet und betreut wurden die Dreier-Spielpaarungen von jeweils einem Vereinsmitglied. Ausschlaggebend für die zahlreiche Teilnahme im Gegensatz zum letzten Freizeitturnier 2007, wo 15 Teilnehmer zu verzeichnen waren, war bestimmt auch der Umstand,
dass keine Startgebühren erhoben wurden und auf der Anlage deutlich auf das Turnier hingewiesen wurde.
Außerdem erhielt jeder Teilnehmer eine Urkunde,
welche vor Ort ausgedruckt wurde mit Namen und erzielter Schlagzahl sowie Sachpreise.
Als Krönung gab es noch eine Tombola, in welcher 6 nicht übertragbare Dauerkarten für 2009 verlost wurden, welche dank Fortuna an 5 Jugendliche gingen.
Es gab zwar eine Voranmeldefrist, aber jeder Interessierte konnte noch ins Spielgeschehen eingreifen, sofern die 1.Runde noch nicht abgeschlossen war vom Spielerfeld.
Somit hatte jede vorbeikommende Person die Möglichkeit gehabt, anstatt die von ihr angedachte 1 bezahlte sonntägliche Minigolf-Runde zwei Runden umsonst zu spielen.
Wer dieses Angebot nicht annahm, der konnte trotzdem zwischen den Turnierteilnehmern seine Runde absolvieren, denn der Platz war für das normale Publikum auch geöffnet während des Turnieres.
Anhand der schriftlichen Voranmeldungen konnte man auch sehen,
dass die meisten Teilnehmer wohnungstechnisch aus dem Umfeld der Parkanlage kamen, wo die Anlage sich befindet.
Wer wollte, konnte auch mit Wunschpartnern in einer Spielgruppe zusammen spielen.
Es wurden zwar die Bahnen nach Leistungssportmodus gespielt (Mittelkreis ohne Hütchen; durch die Röhre; Labyrinth nur 2.Eingang von rechts), aber die Spielgruppen mussten sich nicht an die allgemeine Spielordnung der Bahnenreihenfolge halten.
Zur Überbrückung bis zur Siegesfeier gab es Bratwürste vom Holzgrill und eine kleine Auswahl an Getränken.
Die Veranstaltung wurde sehr positiv aufgenommen und es wurde auch gleich gefragt,
wann das nächste Freizeitturnier auf dem Platz stattfindet.
Ein Teilnehmer meinte zwar, dass man auf das Turnier mit Flyern hätte vielleicht mehr Aufmerksamkeit erregen können.
Die Anfertigung von Flyern für Freizeitturniere oder Vereinsmitgliedsschaften ist aber insofern problematisch, da es Ärger mit dem Grünflächenamt oder der Stadtreinigung geben kann, wenn die Flyer nicht ordnungsgerecht entsorgt werden von den Personen, welche sie mitnehmen.
Auch ist es für die potentielle Mitgliederwerbung insbesondere im Jugendbereich besser, wenn die Freizeit-Akteure aus dem Umfeld des Platzes kommen und nicht aus entfernten Bezirken. Daher muss man nicht unbedingt berlinweit das Turnier anpreisen,
insbesondere wenn es auch noch umsonst ist.
Die Angelegenheit mit kostenlosen "Probemitgliedschaften" hat seine guten sowie schlechten Seiten. Erst einmal muss der Platzbesitzer diesbezüglich mitspielen (nicht jede Anlage ist in Vereinsbetrieb) und es darf sich nicht mehr Organisationsarbeit für den Verein dadurch entwickeln als letztendlich Nutzen.
Auch die Betreuung dieser Probemitglieder muss gewährleistet sein.
Der Knackpunkt an solchen Mitgliedsschaften, auch bei aktiven und passiven Mitgliedsschaften, kann spätestens dann kommen, wenn neben den Vorteilen einer Vereinsmitgliedsschaft die Pflichten eines Mitgliedes angesprochen und gefordert werden. Erfahrungsgemäß kommen dann die Aussagen, dass man ja nur dann ein bißchen Minigolf spielen will, wenn man Lust & Zeit hat und um sich zu entspannen von der Arbeit bzw. Alltag.
Verpflichtungen eingehen wollte man eigentlich nicht.
Selbst passive Mitgliedsschaften werden von manchen Personen so ausgelegt, dass sie nur kostengünstig Minigolf spielen wollen und ggf. andere Vergünstigungen des Vereines zugesprochen bekommen.
Deswegen ist es auch heikel, wenn passive Mitglieder laut Vereinssatzung Stimmrecht haben und den Spielbetrieb der aktiven Mitglieder mitbestimmen können.
Bei einigen Berliner Vereinen gibt es ja mittlerweile die Aussage bei Wahlen von Ämtern innerhalb des Vereines: "Wer will welches Amt? Hier bekommt jeder eins!"
Neumitglieder werden sobald wie möglich eingesponnen in den Spielbetrieb und die Vereinsarbeit.
Diese Umstände schrecken viele Leute vor einer Mitgliedsschaft ab.
Eine umfassende Betreuung von Neulingen und Anfängern kann von einem Verein nur dann gewährleistet werden, wenn genügend willige Mitglieder vorhanden sind und diese auch die Zeit aufbringen können.
Speziell in der Mitgliedergewinnung im Jugendbereich denken viele Eltern, dass der Verein eine Möglichkeit ist, ihr Kind kostengünstig für einen längeren Zeitraum in Obhut von Erwachsenen unterzubringen.
Solche Personen fordern zum Teil sogar energisch vom Verein,
dass man sich ausgiebig um die Erziehung des Kindes kümmern soll.
Schließlich will der Verein neue Mitglieder haben.
Aber wenn der Verein das Kind dann gezielt einplant für Aktivitäten oder Verpflichtungen,
fühlen sich manche Eltern entmündigt.
Deswegen sind die andauernden Aufforderungen und Vorschläge zur Mitgliedergewinnung zwar richtig, doch auf die Dauer für kleine Vereine wie in Berlin zum Teil nicht umsetzbar.
Wenn dann der Landesverband diesbezüglich aufgefordert wird sich aktiver zu bemühen, so sollten die Aufrufer dieser Aktionen auch berücksichtigen, dass diese Personen meist nicht eine sondern mehrere Funktionen inne halten in ihren Vereinen und/oder Landesverbänden neben der Tatsache, dass so ggf. auch noch aktive Bahnengolfer sind.
Selbst wenn eine Gemeinschaftsaktion von allen Berliner Verantwortlichen vorgenommen würde, so ist nur eine gezielte Mitgliedergewinnung im Umfeld der Vereine angebracht,
wo eine Betreuung gewährleistet ist.
Denn wenn es auch für unseren Sport eigentlich positiv sein müsste, dass in einer Großstadt wie Berlin es viele Vereine in alle Himmelsrichtungen verteilt gibt, so hört es sich immer negativ an wenn man den Eltern eines interessierten Kindes sagen muss, dass andere Schüler oder Jugendliche zur Zeit sich nicht im Verein befinden und deswegen keine Schüler- bzw. Jugendmannschaften gestellt werden können.
Wenn dann müsste das Kind zum Platz XYZ fahren und nicht zu Fuß zu dem Verein hingehen, welcher gleich bei ihm um die Ecke ist.
Erfahrungsgemäß gruppieren sich mehrere Jugendliche nur in diesen Vereinen an,
wo sie altersähnliche Vereinsmitglieder vorfinden.
Unter dem Motto: Wo etwas ist, kommt leichter etwas dazu! Denn: Aller Anfang ist schwer!
Seit Jahren werden unterschiedlichste Versuche von Vereinen und Verbänden getätigt,
um unsere Sportart attraktiver für Neumitglieder zu machen.
Daher stört es mich auch als jahrzehntelanges Mitglied, wenn von Personen immer behauptet wird, dass die Vereine und Verbände zu wenig machen oder nicht alles so umsetzen,
was sich einige Funktionäre vorstellen.
Nicht jeder Landesverband ist in seinen Grundvoraussetzungen vergleichbar,
sowie man auch nicht jeden Verein gleichstellen kann.
Die Verantwortungslast, benötigte Zeit- und Leistungsaufwendung von Funktionsträgern nimmt seit einigen Jahren in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit stetig zu.
Da ist es auch nicht verwunderlich, wenn eine gewisse Ehrenamtsvergrämung einsetzt...
selbst bei jahrzehntelangen Funktionären und Mitgliedern.
Ich selber stelle fest, dass man nicht alles das erreichen kann was man sich vorgenommen hat, wenn man mehr als ein Amt innehält und gleichzeitig noch aktives Vereinsmitglied ist.
Sofern man nicht die Möglichkeit hat, während seiner Arbeitszeit etwas zu erledigen,
fehlt einem entweder die Zeit oder auch die Energie.
Die benötigte aufzuwendene Zeit und Energie ist mittlerweile so groß bei unserem Sport,
dass die ehrenamtlichen Funktionsträger schon sehr tolerante Lebenspartner brauchen, oder der Lebenspartner auch Bahnengolf tätigen sollte.
Am besten ist die Person ein Single ohne Kinder.
Der DMV macht im November diesen Jahres ein Seminar unter dem Motto
"Marketing im Minigolf-Verein". Das Seminar ist komplett ausgebucht.
(Das weiss ich, weil ich als letzter Teilnehmer noch reinrutschte.)
Doch eine Wiederholung des Seminars ist in Aussicht gestellt, wenn weitere Interessierte sich bei
Vizepraesident-breitensport@minigolfsport.de melden.
Das Seminar ist zwar für Vereine gedacht, doch auch Landesverbandsmitglieder sollten daran teilnehmen, ihre Erfahrungen dort einbringen und die Ergebnisse des Seminars an ihre Vereine weitergeben.
Zum Abschluss meines Beitrages gebe ich noch eine Entwarnung für die Teilnehmer des oben angeführten Seminars im November aus:
Ich schreibe deutlich mehr als ich spreche!