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Forum
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Quo Vadis, Minigolf? Wie geht´s mit unserem Sport weiter? Hier ist jede Menge Platz für Visionen und Innovation. Wie kann Minigolf mit den Trendsportarten als Konkurrenz mithalten? Wie begeistere ich Jugendliche fürs Minigolfen? Was findet Ihr toll an der Verbandsarbeit, was weniger toll? Es gibt soviel Gutes - Hauptsache, man tut es. :) |
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02.09.2014, 06:01
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.314
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Die Sportvereine in Deutschland haben in den letzten Jahren über 200000 Mitglieder verloren. Selbst Fußballvereine haben mittlerweile Probleme, Mannschaften "voll" zu kriegen.
Schuld daran ist ausgerechnet das Investitionsprogramm "Zukunft, Bildung und Betreuung" der Bundesregierung aus dem Jahr 2003. Es stellt vier Milliarden Euro zur Verfügung, um den Ausbau von Tausenden Ganztagsschulen zu finanzieren. Es sollte dafür sorgen, dass Familie und Beruf vereinbar werden. Dieses Programm erweist sich nun als Sargnagel für die Sportvereine.
Hausaufgaben, Förderstunden, Arbeitsgemeinschaften und Bewegungsspiele in der Ganztagsschule fordern ihren Tribut: Danach sind die Kids platt, und die Eltern haben auch keinen Bock mehr, ihre Kinder nach diesem anstrengenden Tag erneut abzugeben und sie zum Verein zu kutschieren.
Randsportarten wie Minigolf haben unter diesem Wandel besonders zu leiden.
Genau dort, wo das Problem entsteht, liegt allerdings unsere Chance. Wir müssen in die Schule hineinkommen mit Angeboten für die Ganztagskinder.
Dafür brauchst Du allerdings Leute, die bereit sind, ihre Zeit zu opfern und die für diese Ausgabe auch qualifiziert sind.
Bei uns läuft das leider nur ansatzweise und verpufft zu 99 % nach kurzer Zeit.
Aber wir spielen weiter 1. Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Bundesliga, wir stülpen uns Regeln über, die mitunter keiner mehr versteht und haben uns mit unserer Blindheit selbst ins Abseits gestellt.
Deshalb sehe ich auch beim allerbesten Willen keine Zukunft für den Vereinssport Minigolf, so wie wir ihn sehen.
Wir brauchen ein radikales Umdenken, und wem das alles zu radikal ist, der wird vielleicht in 20 Jahren zur Einsicht kommen.
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02.09.2014, 09:32
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Aufreißertyp
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Registriert seit: 26.12.2006
Ort: Winnenden
Beiträge: 1.211
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Zitat:
Zitat von wate
Die Sportvereine in Deutschland haben in den letzten Jahren über 200000 Mitglieder verloren. Selbst Fußballvereine haben mittlerweile Probleme, Mannschaften "voll" zu kriegen.
Schuld daran ist ausgerechnet das Investitionsprogramm "Zukunft, Bildung und Betreuung" der Bundesregierung aus dem Jahr 2003. Es stellt vier Milliarden Euro zur Verfügung, um den Ausbau von Tausenden Ganztagsschulen zu finanzieren. Es sollte dafür sorgen, dass Familie und Beruf vereinbar werden. Dieses Programm erweist sich nun als Sargnagel für die Sportvereine.
Hausaufgaben, Förderstunden, Arbeitsgemeinschaften und Bewegungsspiele in der Ganztagsschule fordern ihren Tribut: Danach sind die Kids platt, und die Eltern haben auch keinen Bock mehr, ihre Kinder nach diesem anstrengenden Tag erneut abzugeben und sie zum Verein zu kutschieren.
Randsportarten wie Minigolf haben unter diesem Wandel besonders zu leiden.
Genau dort, wo das Problem entsteht, liegt allerdings unsere Chance. Wir müssen in die Schule hineinkommen mit Angeboten für die Ganztagskinder.
Dafür brauchst Du allerdings Leute, die bereit sind, ihre Zeit zu opfern und die für diese Ausgabe auch qualifiziert sind.
Bei uns läuft das leider nur ansatzweise und verpufft zu 99 % nach kurzer Zeit.
Aber wir spielen weiter 1. Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Bundesliga, wir stülpen uns Regeln über, die mitunter keiner mehr versteht und haben uns mit unserer Blindheit selbst ins Abseits gestellt.
Deshalb sehe ich auch beim allerbesten Willen keine Zukunft für den Vereinssport Minigolf, so wie wir ihn sehen.
Wir brauchen ein radikales Umdenken, und wem das alles zu radikal ist, der wird vielleicht in 20 Jahren zur Einsicht kommen.
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Das mit dem "Sargnagel für die Vereine" sehe ich völlig anders. Ich kenne ja als jahrzehntelangem Ehrenamts-Minigolfer und gleichzeitig Repräsentant einer mittelgroßen Ganztagesschule (500 Schüler/innen) kleinstädtischer Prägung beide Seiten des Tisches.
Ganztagesschulen sind, in der Tat, Riesenchancen für Vereine aller Couleur.
Bei uns sind es eindeutig die Vereine und Institutionen mit kulturellen Zielen (Akkordeonorchester, Tanzakademie, Baptistengemeinde, Jugendmusikschule usw.), die diese Chance bislang nutzen. Ortsansässige Sportvereine haben lange geglaubt, die Ganztagesschule bringe nur Nachteile und springen nun erst langsam und zögerlich auf den längst fahrenden Zug auf.
Wenn man in Gesprächen mit den Vereinsbossen nachhakt, kommt die eigentliche Schwäche zum Vorschein - Vereine haben, wenn sie sich zur Kooperation mit den Schulen entschließen, meist schon Personen, die es machen würden und könnten - aber es fehlt in aller Regel an einem Konzept, oder einem Entwurf dazu, den man zusammen, also Schule und Verein, zu einem passenden Konzept entwickeln könnte. "Einfach mal so machen" führt zu Frust. Auch ist es wichtig, sich der Unterstützung der Schule in den Anfangswochen zu versichern - z.B. dass Lehrkräfte anfangs dabei sind und unterstützen - wird von manchen "Vereinshelfern" eher abgelehnt, wird als Bevormundung gesehen.
Aber diese Konzepte gibt es vereinzelt innerhalb der DMV-Vereine, es muss nicht immer Magdeburg sein, wenn man diesen Maßstab ansetzt, sinkt einem freilich gleich der Mut.
Man braucht dazu den Willen, das Personal und die Informationen von den Vereinen, die bereits erfolgreiche Schularbeit machen.
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06.09.2014, 22:10
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.314
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Zitat:
Zitat von Michelino
Das mit dem "Sargnagel für die Vereine" sehe ich völlig anders. Ich kenne ja als jahrzehntelangem Ehrenamts-Minigolfer und gleichzeitig Repräsentant einer mittelgroßen Ganztagesschule (500 Schüler/innen) kleinstädtischer Prägung beide Seiten des Tisches.
Ganztagesschulen sind, in der Tat, Riesenchancen für Vereine aller Couleur.
Bei uns sind es eindeutig die Vereine und Institutionen mit kulturellen Zielen (Akkordeonorchester, Tanzakademie, Baptistengemeinde, Jugendmusikschule usw.), die diese Chance bislang nutzen. Ortsansässige Sportvereine haben lange geglaubt, die Ganztagesschule bringe nur Nachteile und springen nun erst langsam und zögerlich auf den längst fahrenden Zug auf.
Wenn man in Gesprächen mit den Vereinsbossen nachhakt, kommt die eigentliche Schwäche zum Vorschein - Vereine haben, wenn sie sich zur Kooperation mit den Schulen entschließen, meist schon Personen, die es machen würden und könnten - aber es fehlt in aller Regel an einem Konzept, oder einem Entwurf dazu, den man zusammen, also Schule und Verein, zu einem passenden Konzept entwickeln könnte. "Einfach mal so machen" führt zu Frust. Auch ist es wichtig, sich der Unterstützung der Schule in den Anfangswochen zu versichern - z.B. dass Lehrkräfte anfangs dabei sind und unterstützen - wird von manchen "Vereinshelfern" eher abgelehnt, wird als Bevormundung gesehen.
Aber diese Konzepte gibt es vereinzelt innerhalb der DMV-Vereine, es muss nicht immer Magdeburg sein, wenn man diesen Maßstab ansetzt, sinkt einem freilich gleich der Mut.
Man braucht dazu den Willen, das Personal und die Informationen von den Vereinen, die bereits erfolgreiche Schularbeit machen.
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Michael, mit Verlaub: Wenn die Patentrezepte also doch auf dem Tisch liegen, dann frage ich mich, ob die Vereine und Verbände die letzten 20 Jahre verpennt haben. Aus diversen Schulprojekten ist NICHTS herausgekommen. Nicht mal in Deiner Schule gibt es eine Minigolf-AG, obwohl das doch aufgrund Deines langjährigen Engagements eigentlich anzunehmen gewesen wäre. Was ist aus der MinigolfCard geworden? Ebenfalls nichts Ganzes und nichts Halbes. Die Vereine denken: Es geht schon irgendwie weiter. Betonung "irgendwie". Und die Verbände wurschteln ebenfalls Irgendwie weiter, kämpfen um den Erhalt des Spitzensports, obwohl es uns in 20 Jahren als Vereinssport eh nicht mehr gibt.
Augen zu und durch. Irgendwie halt.
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07.09.2014, 09:18
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Aufreißertyp
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Registriert seit: 26.12.2006
Ort: Winnenden
Beiträge: 1.211
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Zitat:
Zitat von wate
Nicht mal in Deiner Schule gibt es eine Minigolf-AG, obwohl das doch aufgrund Deines langjährigen Engagements eigentlich anzunehmen gewesen wäre.
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Du hast recht. Das würde ich von mir auch erwarten.
Allerdings: Die nächste sportgerechte Minigolfanlage von meiner Wittumschule in Urbach/Remstal liegt 18 Kilometer entfernt in Schwaikheim. Da die Schwaikheimer Anlage dazu noch fernab von allen öffentlichen Verkehrsmitteln in einem Wald- und Streuobstwiesengürtel etwa in der Mitte zwischen Winnenden und Schwaikheim liegt, gibt es da keinerlei Möglichkeiten zu schulischer Nutzung.
Eine Anlage am Badesee im Nachbarort Plüderhausen, die ich früher genutzt habe, wurde leider vor mehr als 10 Jahren vom dortigen Pächter mit 18 Asphaltbelägen verhunzt und unspielbar gemacht grrrrr.
Wenn ich mir was vorzuwerfen habe dann das, dass ich nunmehr über 25 Jahre lang keinen Investor von durchaus vorhandenen schulnahen möglichen Standorten überzeugen konnte.
So bleibt die "Magdeburg-Kopie", die ich gerne machen würde, eine blanke Illusion. Leider!
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07.09.2014, 16:34
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.314
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Das sollte jetzt bitte kein Vorwurf sein. Vielmehr wollte ich die scheinbare Sinnlosigkeit dieses Unterfangens verdeutlichen. Wenn´s der große Oberhäuptling schon nicht gebacken kriegt, wie soll man das dann von den kleinen Indianern erwarten?
Es ist so viel misslungen in den letzten 20 Jahren, es sind so viele Leute mit ihren Vorhaben gescheitert, dass die Frustration über das nicht möglich gewesene größer ist als die Lust, etwas erneut anzupacken.
Die Chance kommt, wenn der Minigolfsport mit seinem Spitzensport an die Wand gefahren ist und das Spiel als Familienvergnügen in den Mittelpunkt rückt. Ich bin dann 80 und werde hier im Auwi darüber berichten. Versprochen.
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07.09.2014, 17:32
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Bälleschubser
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Registriert seit: 02.03.2013
Ort: nördlich der Alpen
Beiträge: 174
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Was bedarf es, um eine Schulsportsport AG zu gründen und zu betreuen? Als erstes benötige ich eine Anlage, auf der das ganze stattfinden darf. Dann brauchen wir jemanden der hierfür ein Konzept entwickelt, diese AG leitet und betreut. Idealerweise ist dieser Trainer B oder zumindest C. Schön wäre es, wenn noch eine zweite Person zur Verfügung steht, die auch mal alleine die AG leiten kann, wenn der Trainer zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen verhindert ist.
Eine Anlage,die hierfür genutzt werden darf, ist in den meisten Fällen sicher vorhanden. Dann wird es aber auch schon schwierig. Wieviel Vereine verfügen wohl über eine oder zwei Personen, die hierfür die nötige Befähigung mitbringen? Wenn diese dann noch mindestens einmal pro Woche zu einer Zeit zur Verfügung stehen müssen, die für so eine AG akzeptabel ist, sind wohl die meisten Vereine überfordert. Es gibt sie nämlich noch, die Berufstätigen.
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Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.
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07.09.2014, 19:27
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V.I.P.
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Registriert seit: 27.11.2006
Beiträge: 2.568
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An unserer Anlage liegen 3 Schulen in unmittelbarer Nähe.
Wir waren bei allen 3 Schulen schon mehrmals vorstellig und haben unsere Ideen vorgetragen.
Solange es aber solche Lehrer und Schulleiter gibt, die sowas als unnötige und zusätzliche Arbeit ansehen, kommt man mit solchen Ideen nicht weit.
__________________
Ab und an dreh ich mich rum - nur um zu schauen, wer mir alles am ***** vorbei geht ;-)
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07.09.2014, 19:33
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Mensch
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Zitat:
Zitat von spassbremse
Was bedarf es, um eine Schulsportsport AG zu gründen und zu betreuen? Als erstes benötige ich eine Anlage, auf der das ganze stattfinden darf. Dann brauchen wir jemanden der hierfür ein Konzept entwickelt, diese AG leitet und betreut. Idealerweise ist dieser Trainer B oder zumindest C. Schön wäre es, wenn noch eine zweite Person zur Verfügung steht, die auch mal alleine die AG leiten kann, wenn der Trainer zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen verhindert ist.
Eine Anlage,die hierfür genutzt werden darf, ist in den meisten Fällen sicher vorhanden. Dann wird es aber auch schon schwierig. Wieviel Vereine verfügen wohl über eine oder zwei Personen, die hierfür die nötige Befähigung mitbringen? Wenn diese dann noch mindestens einmal pro Woche zu einer Zeit zur Verfügung stehen müssen, die für so eine AG akzeptabel ist, sind wohl die meisten Vereine überfordert. Es gibt sie nämlich noch, die Berufstätigen.
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Du sprichst das Problem des Ehrenamtes an. Es gibt aber überall auch Menschen mit Zeit. Ob diese allerdings diese Zeit opfern wollen, ist die andere Frage. Die Bereitschaft zum Ehrenamt geht gegen Null.
Für eine Schul-AG brauchst Du nicht zwingend eine Anlage. Es gibt auch transportierbare Bahnen mit Mehrfachhindernissen, die zum Spielen genutzt werden können. Die Bahnen können sicherlich in der Schule unter Verschluss gehalten werden. Außerdem ist der Kreativität der Kids beim Selbstbauen von Spielfeldern keine Grenze gesetzt. Wenn man dann einmal im Monat einen Minigolfplatz besucht, ist das auch okay, oder?
Was das Vorhandensein von infrage kommenden Menschen und deren Befähigung betrifft, möchte ich Dir klar antworten: Die überwiegende Mehrzahl der Minigolfer sind Egoisten, die gerne meckern, aber selten anpacken wollen. Solange die ihren Aufwand mit dem selbst spielen haben, wirst Du kaum Leute finden.
Ein 1. Ansatz zum Besseren wäre also, den Aufwand für unser Tun zu minimieren, Freiräume schaffen für Jugend und Vereinsarbeit.
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