Bochum - War das ein Auftakt in die Bundesligasison 2010/2011! Nach 4 nervenaufreibenden Durchgängen auf der neuen Betonbahn des Bochumer MC hatte Titelverteidiger Hardenberg (Foto) nach überragender Leistung den Tagessieg perfekt gemacht. Dass zum sportlichen Wettkampf mindestens zwei gehören, bewiesen die Spieler vom MGC Mainz, bei denen man in der Vergangenheit nie genau wußte, welches Leistungsniveau sie aktuell würden abrufen können. In Bochum zeigten sich die Domstädter von ihrer Schokoladenseite und setzten Klassenprimus Hardenberg mächtig zu. Bei ständig wechselnden Führungen lag der Mainzer Tagessieg mehrmals in Reichweite, und überhaupt entwickelte sich bei guten äußeren Bedingungen ein ziemlich verrückter Spieltag.

Nach dem 1. Durchgang lagen das personell stark gebeutelte Niendorfer Team (Marco Balzer und Achim Paulsen fehlten) und die Mainzer vorne. Die Konkurrenz wird sich zu diesem Zeitpunkt verwundert die Augen gerieben haben, denn die Herren vom Schloss Hardenberg zierten das Tabellenende. Was war da los? Die beiden Hardenberger Vorspieler Uwe Ludwig (31) und Mike Mann (32) erwischten einen mäßigen Auftakt. Die Frage, wie denn die neue Bochumer Anlage im Vergleich zur seitherigen "Kullerbahn" spielerisch zu bewerten sei, beantwortete sich relativ schnell. Zwar existieren einige Kullerläufe nicht mehr, aber die Ergebnisse waren annähernd die, die man aus den Jahren zuvor von Bochum gewohnt war: Überwiegend grün, teilweise tiefgrün und sogar blau. Von den insgesamt 156 gespielten Runden waren 30 rot (30-35), 119 grün (25-29) und 7 blau (18-24).

Topmann in Bochum: Sascha Spreier	Beständige Extraklasse: Alexander Geist

Während Niendorf, wie nicht anders zu erwarten war, das Anfangsniveau nicht durchhalten konnte, gab sich Titelverteidiger Hardenberg nach dem schwierigen Anfang keine Blöße mehr und marschierte bereits nach Runde 2 und einer fabelhaften 150 durchs gesamte Feld auf Rang 1. Fortan bestimmte um den Tagessieg das Duell Hardenberg-Mainz das Geschehen mit dem am Ende glücklicheren Ausgang für die Westdeutschen. Was wäre wohl gewesen, wenn die Mainzer ihren Ersatzmann Sascha Spreier aufgeboten hätten? Der hatte nach 4 Durchgängen mit 101 Schlägen nämlich das beste Ergebnis aller Teilnehmer auf dem Zettel. In Runde 1 (27) noch von zwei 3ern ausgebremst, spielte der Youngster nachfolgend unwiderstehlich auf (25-25-24).

Harald Erlbruch triumphierte mit seinen Hardis ....	Mainz (hier Lars Greiffendorf) hielt gleichwertig mit

Hinter den beiden Topteams entwickelte sich ein Vierkampf mit ständig wechselnden Positionen um die weiteren Plätze. Durch einen fulminanten 3. Mannschaftsdurchgang (158) entledigte sich der Deutsche Meister von 2008, MGC Dormagen-Brechten, jeglicher Krisendebatten und lag am Ende 1 Schlag vor Wiederaufsteiger Bochumer MC, der sein Heimrecht also nicht, wie erhofft nutzen konnte. Weitere 2 Schläge dahinter landete Team Arheilgen, dem selbst 3 Topresultate (Andreas Schneider 103, Dennis Kapke und Achim Braungart Zink 108) nicht weiter nach vorne helfen konnten.

Für den Niendorfer MC, der einige Möglichkeiten hatte, trotz Personamisere zu punkten, blieb am Ende eine Nullnummer und die Erkenntnis, dass man ohne Frontmann Marco Balzer Probleme haben wird, die Klasse zu halten. Wie der beruflich verhindert gewesene Kieler Vizeweltmeister von 2007 signalisierte, ist er beim 2. Spieltag auf Filz in Schriesheim wieder dabei.

Mannschaft des Tages: Sascha Spreier (101), Andreas Schneider (103), Michael Möller 104, Walter Erlbruch 104, Lars Greiffendorf (104), Alexander Geist (104), Kai Meyer (105)

Ergebnisübersicht

 Fotos: Anja Richter (4), Volker Missonnier (1)