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Dies & Das Hier kann über aktuelle Ereignisse diskutiert werden oder über Dinge, die ansonsten interessieren. Jeder kann Diskussionen eröffnen oder sich daran beteiligen. Privatgespräche bitte ausschließlich im 'Stammtisch' führen. |
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11.11.2008, 12:24
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.314
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Findest Du, dass die Grünen verantwortungsbewusst hervorgegangen sind? Es interessiert die Wähler(innen) ganz gewiß, dass diese Partei den Schwindel der Dame Ypsilanti mitgetragen hat. Es ist ohnehin auffällig, dass von dieser Partei überhaupt keine Inhalte mehr erkennbar sind. Sie schwimmen so in der Parteienlandschaft mit und haben ihr einstiges Flair verloren. Ich glaube auch nicht, dass solche Parteien der Union diktieren können, mit welchem Ministerpräsidenten sie zur Koalition bereit wären. Ich meine, versuchen werden sie es, aber es muss doch schon einen Grund haben, warum der von links so gehaßte Roland Koch letztlich immer die Nase vorne hat. Ich bin richtig gespannt, wie diese Wahl im Januar ausgeht. Das Desaster der SPD scheint vorprogrammiert, aber ich würde mir eher eine 32-%-Partei SPD, als 14 % Linke wünschen. Es ist ein Hammer, dass unsere großen Parteien es durch ihr Versagen geschafft haben, solche Leute in die Parlamente zu bringen, die wir nach Mauerfall bitte nie mehr wieder haben wollten. Leute, hört die Signale!
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12.11.2008, 08:39
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Aufreißertyp
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Registriert seit: 26.12.2006
Ort: Winnenden
Beiträge: 1.211
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Zitat:
Zitat von wate
es muss doch schon einen Grund haben, warum der von links so gehaßte Roland Koch letztlich immer die Nase vorne hat.
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Na ja, also vor der letzten Wahl ist dem alten Gauner Koch dann schon der Instinkt abhanden gekommen, als er mit einer ganz dämlichen Kampagne - wieder mal gegen Minderheiten -seine Wähler so abgeschreckt hat, dass er für seine Wahl im Landtag die erforderliche Mehrheit abgeloost hat. Seither hat er keine Nase mehr vorn.
Ob die CDU mit Koch an der Spitze jetzt einfach so in der Wählergunst wieder nach oben geht, wage ich zu bezweifeln, denn die absolut desolate Schulpolitik und auch andere unübersehbare Brachfelder in der hessischen Landespolitik haben sich nicht sichtbar verbessert.
Sollten Koch und seine Getreuen auf die fatale Idee kommen, diesen Stillstand darauf zurückführen wollen, dass der Versuch der Bildung einer hellrot-grünen Regierung unter dunkelroter Duldung daran Schuld sei, dann kriegen sie die nächste linke Gerade von der hessischen Wählerschaft - denn dann würde er die Wähler/innen, die ihm (zurecht) die Merheit genommen haben, in die Verantwortung für die eigene schlechte Bilanz nehmen.
So blöd ist man in Hessen aber wohl nicht.
Mein Tipp:
Linkspartei nimmt stark zu.
Grüne nehmen etwas zu
SPD verliert an Linkspartei, Grüne und an die Gruppe der Nichtwähler recht heftig.
CDU und FDP bleiben in etwa konstant, sofern sich Koch nicht wieder eine Kampagne gegen eine Minderheit einfallen lässt: Für diesen Fall vermute ich CDU-Verluste zugunsten der FDP.
Es werden Gegenwetten angenommen (wir treffen uns, wenn ich's richtig im Kopfe habe, am Tag vor der Wahl sogar bei einer DMV-Präsidiumssitzung in Fulda.) 
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12.11.2008, 11:40
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.314
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Da nichts unzuverlässiger als Politik ist, werde ich garantiert nicht wetten. Der Koch kann übrigens kampagnen, wie er will: Irgendetwas sucht die linke Opposition immer, um ihn zu diskreditieren. Ich habe manchmal den Eindruck, dass diese krampfhafte Suche nach dunklen Stellen auf der Weste des hessischen Ministerpräsidenten eigene Parteiarbeit lähmt. Aber möglicherweise ist sowas ja auch ein gutes Mittel, um von der eigenen Inhaltsleere abzulenken.  Bildungspoltik ist auch in Hessen ein Problem. Koch ist in dieser Frage nicht weitergekommen, als seine rot-grünen Vorgänger. Wirtschaftlich wäre es für den Standort Hessen fatal, wenn die Grünen oder Dunkelroten mehrheitsfähig würden. Alleine für den Bereich Frankfurter Flughafen würde das tausende Arbeitsstellen kosten. Das Land Hessen steht unter Roland Koch besser da, als zu Zeiten seiner Vorgänger. Und was die letzte Wahl in Hessen betrifft, so darf man trotz der unsäglichen Koch-Kampagne nicht wegdiskutieren, dass die Union stärkste Partei gewesen ist. Und die hat den Anspruch auf Regierung und Ministerpräsident(in). Noch unsäglicher als Kochs Wahlkampagne war der Versuch der Dame Ypsilanti, dieses Wahlergebnis zu fälschen. Sie hätte ja vor der Wahl sagen können, dass sie sich eine Zusammenarbeit mit den Linken vorstellen könne. Dann hätte Hessen gewußt, was möglicherweise auf das Land zukommt, und das Entsetzen wäre bei gleichem Wahlausgang weniger groß ausgefallen. Ich kann im Minigolfsport Verband nicht sagen: "Wählt mich zum Präsidenten, denn mit mir gibt´s keine große Spielberechtigungspauschale." Und nach der Wahl sage ich dann "Ätsch, war nicht so gemeint, kennt Ihr mir vergebbe?"

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12.11.2008, 12:10
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Aufreißertyp
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Registriert seit: 26.12.2006
Ort: Winnenden
Beiträge: 1.211
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Zitat:
Zitat von wate
Da nichts unzuverlässiger als Politik ist, werde ich garantiert nicht wetten.

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Schade, ich hätte schon mal gern ein, zwei Gläschen aufs Wohl deines politischen Sachverstandes gezischt... Aber es stimmt, es kann noch viel passieren...
Übrigens: In Baden-Württemberg haben wir zwischenzeitlich grüne Oberbürgermeister (z.B. Freiburg/Br. oder Tübingen - dort der Sohn des Remstalrebellen Palmer) - gegen jede Waltersche Vernunft und Logik sind hier wie dort keinerlei Arbeitsplätze verlorengegangen, ganz im Gegenteil - mehr Mut zu alternativen Lösungen bringt meist frischen Wind auch in viele Wirtschaftszweige.
Überleg dir mal, welche Zukunftsaussichten der ungembremste Flugverkehr bei nicht wegzudiskutierenden Energie- und damit Flugverteurerungen hat. Heutige Investitionen, die Flughäfen exzessiv zu vergrößern, sind sehr wahrscheinlich in den baldigen Sand gesetzt.
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12.11.2008, 12:24
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
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Beiträge: 15.314
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Mit meinem politischen Sachverstand ist es so wie bei den meisten: Wir haben eine Erziehung genossen, die unterschiedlich farbig geprägt gewesen ist, dazu kommen eigene Erlebnisse, Empfindungen und Sympathien und vielleicht auch ein wenig Gewohnheit. Ich bin übrigens keiner, der bedingungslos Schwarz wählt. Dass in Baden-Württemberg keine Arbeitsplätze verloren gehen, liegt nicht an grünen Oberbürgermeistern, sondern an grundsolider Unionspolitik im Land. Merke: Ein Land, dem es gut geht, wird von der Union regiert.  Es gibt sehr gute Kommunalpolitiker. Wir hatten in meiner Heimatstadt einen Oberbürgermeister (SPD), der äußerst volksnah und entsprechend beliebt war. Der Guteste hat jedesmal seine Stimme von mir erhalten. Warum soll es also keine guten grünen Bürgermeister geben? Der Dr. Salomon in Freiburg hat z.B. einen politischen Lebenslauf, der nicht unbedingt typisch ist für grüne Politiker. Der Mann hat Politikwissenschaft, Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik studiert und irgendwann zum "Dr. phil" promoviert. Bisher kannte ich bei den Grünen nur irgendwelche Schulabbrüchler und Steineschmeißer, die dann sogar Außenminister der BRD werden konnten.  So verhält sich das mit politischen Karrieren. Gestern hat sich bei "Maischberger" der linke Kandidat zur Bundespräsidentenwahl in einem Talk präsentiert. Ziemlich albern und peinlich, aber auch sowas ist möglich.
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12.11.2008, 23:47
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Wunschtitel möglich
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Registriert seit: 29.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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Zitat:
Zitat von wate
Es ist ein Hammer, dass unsere großen Parteien es durch ihr Versagen geschafft haben, solche Leute in die Parlamente zu bringen, die wir nach Mauerfall bitte nie mehr wieder haben wollten.
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wir? 
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SiegNatur !
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13.11.2008, 08:47
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
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Beiträge: 15.314
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Falls Du ausgenommen sein möchtest ....
Blick auf die Wahlergebnisse in den neuen Bundesländern: Dort ist die SED-Nachfolgepartei meist vor der SPD platziert. Wieso wählen die Leute, die vor Mauerfall ihrer Freiheit wegen auf die Straßen gegangen sind, ihre einstigen Henker wieder? Kurzzeitgedächtnis? Oder war das damals nur Heuchelei?
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13.11.2008, 19:26
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Systemkritiker
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Registriert seit: 11.06.2008
Beiträge: 881
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Zitat:
Zitat von wate
Falls Du ausgenommen sein möchtest ....
Blick auf die Wahlergebnisse in den neuen Bundesländern: Dort ist die SED-Nachfolgepartei meist vor der SPD platziert. Wieso wählen die Leute, die vor Mauerfall ihrer Freiheit wegen auf die Straßen gegangen sind, ihre einstigen Henker wieder? Kurzzeitgedächtnis? Oder war das damals nur Heuchelei?
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Ich denke dass unserem Land ein "Linkstouch" ganz gut tut!
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14.11.2008, 09:02
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Mensch
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Registriert seit: 20.11.2006
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Beiträge: 15.314
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Ich wage nicht, Dir zu widersprechen. Die Frage bleibt halt immer, was die Ränder betrifft - und die Linke sind für mich genauso extrem wie die (Un)Rechten: Wie weit neigt sich sowas? Was die linker gewordene Politik und Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten erreicht hat, bleibt dagegen Geschmackssache. Die 68er-Bewegung in ganz Europa war notwendig, um z.B. die verkrusteten Moralvorstellungen aufzuweichen und auch z.B. die Rolle der Frauen in der Gesellschaft zu stärken. Blick in die Schweiz: Dort durften die Frauen nicht einmal wählen. Ob das, was daraus geworden ist, letztlich segensreich war, vermag niemand dieser Generation zu beantworten. Vielmehr wird man das wertfreier in vielleicht 50 Jahren beantworten können. Politische Trends und Sehnsüchte vermag ich nicht auszumachen. Die Wahlverdrossenheit der Bürger(innen) dank der Unfähigkeit und Korruptheit von Politikern ist zu groß, um bei 10 % Stimmen für die Linken abzusehen, ob diese Partei hoffähig geworden ist oder ob die Wähler(innen) das nur aus Frust tun. Ich glaube nicht, dass rein populistische Politiker, wie z.B. Oskar Lafontaine im Sammelsurium mit ewig Gestrigen ausreichen, um einen neuen Sozialstaat auszurufen. Oskar Lafontaine würde jedenfalls durch das Marx´sche Strickmuster fallen. Was ist mit den Grünen? Hand aufs Herz: Hat es diese Partei in ihrer noch kurzen bundespolitischen Karriere nicht auch schon geschafft, in der Welt der Selbstgefälligkeit angekommen zu sein? Bestechungs- und Korruptionsskandale sowie Vorteilsnahme sind längst auch im Lager der Grünen an der Tagesordnung. Mein Opa hat mal in anderem Zusammenhang gesagt: "Alle in einen Sack und dann druff!" Im Dunstfeld dieser Ungereimtheiten bewegen sich die "Liberalen", die sich einen homosexuellen Parteivorsitzenden leisten. Überhaupt ist dieser Wettstreit mit der neu gewonnenen sexuellen Freizügigkeit auf alle Parteien übergeschwappt. Berlin hat seinen SPD-Wowereit, Hamburg seinen CDU-Ole, die Grünen ihren Fraktionsgeschäftsführer Beck. Alles aufregend also? Weit gefehlt: In der katholischen Kirche sind solche Leidenschaften seit Jahrhunderten Sitte.  Was ist aufregend an unserer Gegenwart? Außer eigenen Bedürfnissen fällt mir momentan nichts ein.
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14.11.2008, 21:53
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Wunschtitel möglich
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Beiträge: 1.607
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Zitat:
Zitat von wate
Die 68er-Bewegung in ganz Europa war notwendig, um z.B. die verkrusteten Moralvorstellungen aufzuweichen...
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hat aber leider nicht überall gefruchtet:
Zitat:
Im Dunstfeld dieser Ungereimtheiten bewegen sich die "Liberalen", die sich einen homosexuellen Parteivorsitzenden leisten. Überhaupt ist dieser Wettstreit mit der neu gewonnenen sexuellen Freizügigkeit auf alle Parteien übergeschwappt. Berlin hat seinen SPD-Wowereit, Hamburg seinen CDU-Ole, die Grünen ihren Fraktionsgeschäftsführer Beck.
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SiegNatur !
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